Donnerstag, 9. Mai 2013

Grauer Star - Symptome und Behandlung


Eine der häufigsten Augenerkrankungen im Alter ist der graue Star (Katarakt). Die normalerweise klare Augenlinse trübt ein und behindert zunehmend die Sehfähigkeit bis zur Erblindung. Aber auch Vorerkrankungen und Medikamente leisten einem Katarakt Vorschub.

Ursachen und Symptome

Man unterscheidet zwischen einem angeborenen (kongenitalen und konnatalen) und dem erworbenen grauen Star. Für die angeborene Linsentrübung ist meist eine genetische Veranlagung verantwortlich (kongenital). Kinder mit Down-Syndrom haben beispielsweise ein höheres Risiko auf einen angeborenen grauen Star. Seltener sind Infektionen während der Schwangerschaft (konnatal) verantwortlich. Röteln, Masern, seltener Mumps und Toxoplasmose, eine viel vorkommende Infektionskrankheit bei Katzen, verursachen beispielsweise Fehlbildungen an den Augen, die zum Katarakt führen.

Der graue Star tritt vor allem bei Menschen über 60 Jahren auf. Bei Menschen, die älter als 65 sind, haben fast alle einen Grauen Star. Er ist eine natürliche Alterserscheinung, so wie man graue Haare und faltige Haut bekommt. Früher oder später wird jeder mit dieser Veränderung konfrontiert. Er entwickelt sich in der Regel langsam und ist nicht schmerzhaft. Vermutlich entsteht ein Katarakt durch die nachlassende Versorgung des Auges mit Nährstoffen. Die genauen Ursachen für den grauen Altersstar sind bis heute ungeklärt.

Langsame Eintrübung der Augenlinse

Hauptsymptom ist die nachlassende Sehfähigkeit. Durch veränderte Struktureiweiße in der Augenlinse, die Kristalle bilden, kann das Licht nicht mehr ungehindert auf die Netzhaut treffen. Die Linse verliert die Transparenz und der Grauschleier nimmt langsam immer mehr zu. Kontrast und Farben sind immer weniger deutlich. Man sieht wie durch eine beschlagene Scheibe.
Zusätzlich wird das einfallende Licht gestreut. Das führt zu erhöhter Blendempfindlichkeit bei Gegenlicht. Besonders auffällig und unangenehm ist das beim Autofahren im Dunkeln. Oft bessert sich scheinbar grundlos eine bestehende Altersweitsichtigkeit. 90 Prozent aller Katarakt-Erkrankungen zählen zum grauen Altersstar. Unbehandelt führt ein Katarakt zur Erblindung. Bei vielen Älteren lässt die Sehfähigkeit so allmählich nach, dass eine Operation nicht notwendig wird.

Verletzungen und Erkrankungen verursachen grauen Star

Augenverletzungen, Entzündungen oder andere Erkrankungen des Auges wie grüner Star (Glaukom) können einen grauen Star fördern. Beim Glaukom steigt der Augeninnendruck zu stark an, so dass der Sehnerv beschädigt wird. Einige Augentropfen zur Behandlung eines Glaukoms steigern leider auch das Risiko für die Entwicklung eines grauen Stars.
Cortisonhaltige Medikamente, die oft bei rheumatischen Erkrankungen eingesetzt werden, können ebenfalls bei Langzeitgebrauch grauen Star verursachen.
Weitere Risikofaktoren sind ultraviolette und radioaktive Strahlung, Rauchen, Mangel an essenziellen Nährstoffen sowie Vergiftungen und Infektionen mit Viren oder Bakterien.

Diabetiker sind stärker gefährdet

Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes mellitus führen eventuell zu einem grauen Star. Durch den erhöhten Zuckergehalt im Augenwasser lagert sich immer mehr Glukose in der Augenlinse ein und führt zu einer Trübung.
Eine Galaktoseunverträglichkeit und auch Nierenerkrankungen begünstigen einen grauen Star ebenso wie Tetanus (Wundstarrkrampf) und verschiedene Muskel- und Hautkrankheiten.

Diagnose


Um grauen Star feststellen zu können, benutzt der Augenarzt ein Spaltlampenmikroskop. Damit kann er die Hornhaut, ihre Rückfläche sowie die Vorderkammer des Auges gut durchleuchten. Um den Glaskörper des Auges, die Netzhaut und den Sehnerv beurteilen zu können, wird die Pupille mittels Augentropfen für kurze Zeit weit gestellt. Im fortgeschrittenen Stadium erkennt man eine Weißfärbung der Pupille. Um eine Netzhautablösung als Ursache für die nachlassende Sehfähigkeit auszuschließen, macht der Augenarzt eine Ultraschalluntersuchung.



Behandlung

Es gibt keine Medikamente gegen grauen Star. Nur eine ambulante Kataraktoperation unter örtlicher Betäubung kann die Sehfähigkeit wiederherstellen. Kataraktoperationen zählen heute zu den Routineeingriffen. Eine Star-Operation dauert etwa eine halbe Stunde. Dabei wird die trübe Linse durch eine Kunstlinse - meist aus Silikon oder Acryl - ersetzt. Die notwendige Stärke der Linse wird mit einem Ultraschallgerät gemessen und mit dem zweiten Auge abgeglichen. Inzwischen können mit den modernen Linsen auch zusätzlich Sehschwächen im Nahbereich oder eine Hornhautverkrümmung ausgeglichen werden. Diese sogenannten Premium-Linsen werden allerdings nicht von den gesetzlichen Krankenkassen erstattet.

Die Augen werden im Abstand von einigen Wochen operiert. Nach einer Katarakt-Operation sollte der Patient vier bis sechs Wochen etwas Ruhe einhalten. Er sollte körperliche Schwerstarbeit vermeiden, ebenso Leistungssport, Schwimmen, Saunagänge und Druck auf das Auge.
Bereits wenige Tage nach einer Katarakt-Operation können die Betroffenen wieder deutlich besser sehen. Nach etwa drei Monaten ist die normale Sehfähigkeit wieder hergestellt.

Quelle: Patienteninformation der Augenklinik Charité Berlin, Stand Mai 2013

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