Freitag, 17. Mai 2013

Südafrikanische Teufelskralle - natürliches Mittel gegen Arthroseschmerzen


Afrikanische Teufelskralle
(Foto: By Henri pidoux at fr.wikipedia (Transfered from fr.wikipedia) [Attribution], from Wikimedia Commons)
 Arthrose - eine degenerative Gelenkerkrankung, die mit zunehmendem Alter das Leben beschwerlich macht. Zwei von drei Menschen über 65 Jahre sind von den Verschleißerscheinungen des Gelenkknorpels betroffen. Und leiden oft unter starken Schmerzen. Die südafrikanische Teufelskralle wirkt schmerzlindernd und kann die Beweglichkeit fördern.


Teufelskralle in klinischen Studien erprobt

Die südafrikanische Teufelskralle (Harpagophytum procumbens) ist in den Savannen des südlichen Afrikas zu Hause. Sie verdankt ihren Namen den krallenartigen Früchten. Medizinisch genutzt werden die von den Seitenwurzeln abgehenden Speicherwurzeln. Die Pflanze gehört zur Familie der Sesamgewächse (Pedaliaceae).
In der Volksmedizin wird die Teufelskrallenwurzel bei Verdauungsbeschwerden, Furunkeln, Geschwüren, Hautverletzungen, Verstopfung und zur Schmerzbekämpfung angewendet.

Gemäß dem Europäischen Arzneibuch und der Kommission E des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte ist die südafrikanische Teufelskralle unterstützend wirksam bei degenerativen Erkrankungen des Bewegungsapparates, bei Schmerzen in der Lendenwirbelsäule sowie bei Verdauungsbeschwerden und Appetitlosigkeit.
Teufelskralle wirkt schmerzlindernd und entzündungshemmend. Der Inhaltsstoff Harpagosid beeinflusst Faktoren, die für Entzündungsprozesse relevant sind. Weiterhin wird der Aufbau und Abbau von Knorpelgewebe günstig beeinflusst und damit die Ursache von Arthrose bekämpft.

Teufelskralle - Wirkung und Anwendung

Teufelskrallenextrakte sind gut verträglich. Gelegentlich sind Durchfälle möglich, selten Übelkeit, Erbrechen und Bauchschmerzen. Nicht angewendet werden soll Teufelskralle bei Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwüren, da die Inhaltsstoffe die Magensaftsekretion anregen. Patienten mit Gallensteinen sollen Teufelskralle nur nach Rücksprache mit ihrem Arzt einnehmen. Es gibt Hinweise, dass Teufelskralle auch den Blutdruck und den Blutzucker beeinflusst, daher sollten Patienten mit erhöhtem oder zu niedrigem Blutdruck sowie Diabetiker vor der Einnahme von Teufelskralle-Arzneien ihren Arzt befragen. Wegen fehlender Erfahrungen während Schwangerschaft und Stillzeit sollte Teufelskralle während dieser Zeit nicht angewendet werden. Gleiches gilt für Kinder unter zwölf Jahren. Auch fehlen Studien über die Folgen einer Langzeitanwendung.
Teufelskralle als Fertigpräparat
(Foto: Fons Laure - Fotolia.com)

Teufelskralle ist am einfachsten als Fertigpräparat einzusetzen. Die therapeutische Dosis sollte bei 4,5 bis 5 Gramm Trockenextrakt liegen. Teufelskralle wirkte in klinischen Studien ähnlich wie nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) deutlich schmerzlindernd und verbesserte Funktions- und Bewegungsfähigkeit bei leichten und mittleren Stadien von Arthrose sowie verschleißbedingten Rückenschmerzen. Auch bei Entzündungen der Bänder und Sehnen oder rheumatoider Arthritis kann Teufelskralle Verbesserung bringen. Teufelskrallenextrakte können alternativ oder ergänzend zu einer Therapie mit NSAR (zum Beispiel Diclofenac, Ibuprofen) eingesetzt werden, vor allem wegen ihrer guten Verträglichkeit. So ist oft eine Einsparung anderer Medikamente möglich.

Arthrose - wie entsteht sie?

Die Gelenkflächen unserer Gelenke sind mit einer Knorpelschicht überzogen, um den Knochen bei Bewegung zu schützen. Zusätzlich bildet die Gelenkinnenhaut in der Gelenkkapsel die Gelenkschmiere, die das Gleiten im Gelenk ermöglicht bei möglichst wenig Reibung. Die Gelenkschmiere versorgt den Gelenkknorpel auch mit den nötigen Nährstoffen. Die Ernährung funktioniert jedoch nur durch Bewegung des Gelenks. Deshalb gehört auch regelmäßige Bewegung zur Arthrosetherapie. Wichtig ist eine dosierte Bewegungstherapie, damit die betroffenen Gelenke nicht überlastet werden. Kommt es zu einem Ungleichgewicht zwischen Knorpelabrieb und Knorpelaufbau, nutzt der Knorpel sich mehr und mehr ab. Schmerzen entstehen schließlich, wenn die Knochen aufeinander reiben. Die Reizung verursacht darüber hinaus oft eine Schwellung oder Entzündung der Gelenkkapsel (aktivierte Arthrose). Arthrose tritt am häufigsten an der Wirbelsäule, an den Hüft- und Kniegelenken sowie an Schulter- und Fingergelenken auf.

Bei einer primären Arthrose sind die Ursachen für den Verschleiß ungeklärt. Die sekundäre Arthrose ist Folge einer Vorerkrankung oder einer Gelenkfehlstellung. Sind die stützenden Bänder und Muskeln an den Gelenken geschädigt oder werden Gelenke durch schwere körperliche Belastungen ständig überbeansprucht, ist das Risiko für eine Knorpelzerstörung erhöht. Genetische Faktoren, Stoffwechselerkrankungen (zum Beispiel Gicht, Diabetes) und Übergewicht begünstigen ebenso die Entstehung von Arthrose. Im Anfangsstadium einer Arthrose treten nur wenige Beschwerden auf. Warnzeichen können Einschränkungen der Beweglichkeit, regelmäßig wiederkehrende Gelenkschmerzen und ein morgendliches Steifheitsgefühl sein. Ohne Gegenmaßnahmen werden die Gelenke im weiteren Verlauf zunehmend unbeweglicher, Schmerzen werden heftiger und bleiben auch im Ruhezustand, es kommt zu Schwellungen, Muskelverspannungen und fühl- und hörbaren Reibegeräuschen im erkrankten Gelenk. Bei vielen Patienten wird irgendwann ein Kunstgelenk notwendig, um schmerzfrei und wieder beweglich zu werden.

Quellen: J. M. Ribbat, D. Schakau: Behandlung chronisch aktivierter Schmerzen am Bewegungsapparat, NaturaMed 16 (2001) Nr. 3: 23-30)

H. Frerick, A. Biller, U. Schmidt: Stufenschema bei Coxarthrose – Doppelblindstudie mit Teufelskralle. Der Kassenarzt Heft 5 (2001) 34-41)

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