Freitag, 1. April 2016

Endometriose erhöht das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen


Endometriose ist ein Risiko fürs Herz
(Foto: By Mikael Häggström [CC0], via Wikimedia Commons)
Frauen mit Endometriose haben ein 60 Prozent höheres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Das gilt besonders für Frauen unter 40.


Viele Frauen leiden jeden Monat während der Menstruation. Kopf- und Unterleibsschmerzen sind bekannte Symptome. Das ist noch nicht besorgniserregend. Doch sind die Schmerzen im Unterleib und Rücken kaum noch zu ertragen, kann das ein Hinweis auf Endometriose sein. Diese chronische Erkrankung trifft nach Schätzungen zehn Prozent aller Frauen in der fruchtbaren Lebenphase. Oft treten neben Schmerzen auch Probleme mit der Fruchtbarkeit auf.

Endometriose - die Ursachen
Bei Endometriose siedelt sich Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) außerhalb der Gebärmutter an. Sind Organe wie Darm, Blase oder Eierstöcke betroffen, kann es zu Schmerzen und Problemen kommen.
Über die Ursache der Erkrankung gibt es verschiedene Theorien. Die bekannteste geht davon aus, dass während der Menstruation Blut über die Eileiter in die Bauchhöhle zurückläuft. In diesem Blut schwimmen abgestoßene Zellen aus der Gebärmutterschleimhaut, die bis ins kleine Becken geschwemmt werden. Die meisten Zellen sind abgestorben und werden vom Körper abgebaut, aber lebende Zellen können sich am Bauchfell oder an der Oberfläche von Organen wie Gebärmutter, Eierstöcken, Eileitern, Blase, Harnleiter und Darm ansiedeln. Diese Endometrioseherde folgen dem monatlichen Zyklus, wachsen genauso wie die Schleimhaut in der Gebärmutter und bluten mit während der Menstruation. Meist kann das Blut jedoch nicht abfließen und daher bilden sich häufig Zysten.

Endometriose schlecht fürs Herz
Eine neue amerikanische Studie berichtet im Fachjournal »Circulation:Cardiovascular Quality and Outcomes« nun darüber, dass Frauen mit Endometriose ein 60 Prozent erhöhtes Risiko für Herzerkrankungen haben. Das gilt besonders für Frauen unter 40 Jahren. Teilweise lässt sich das Ergebnis durch die Behandlungsweise bei Endometriose erklären. Betroffenen Frauen werden nicht selten Gebärmutter und Eierstöcke entfernt. Das löst eine vorzeitige Menopause aus und wurde in früheren Studien schon in Verbindung gebracht mit einem erhöhten Risiko für Herz- und Gefäßkrankheiten.

Bei Endometriose ist eine gesunde Lebensweise besonders wichtig
»Frauen mit Endometriose sollten ihre Lebensweise stärker auf bessere Herzgesundheit ausrichten«, so Studienautorin Stacey Missmer. »Es ist für sie auch wichtig, mit ihrem Arzt zu besprechen, was sie tun können, um das Risiko für Herz- und Gefäßkrankheiten zu verringern und mit den Symptomen einer Herzerkrankung vertraut zu sein.« Obwohl Missmer betont, dass diese spezielle Studie nur eine Verbindung zeigt und noch keine Kausalität, erwartet sie, dass kommende Studien den Zusammenhang bestätigen.

Schlechter Cholesterinspiegel bei Endometriose
»Wir wissen, dass Frauen mit Endometriose unter chronischen Entzündungen leiden. Eine frühere Studie zeigte bei diesen Frauen ein schlechtes Blutfett-Profil: Viel »schlechtes« Cholesterin und wenig des guten Cholesterins, das das Herz schützt«, erklärt Missmer. »Diese Patientinnen haben auch viel oxidativen Stress. Alles zusammen erhöht das Risiko für Erkrankungen des Herz- und Gefäßsystems.«

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