Sonntag, 17. Juli 2016

Soja und Rotklee bei Wechseljahresbeschwerden


Rotklee kann Wechseljahresbeschwerden lindern
(Foto: JamesDeMers - pixabay.com)
Frauen, die während der Wechseljahre unter Hitzewallungen und Scheidentrockenheit leiden, kann Soja und Rotklee helfen.


Soja und Rotklee werden schon seit Jahren als pflanzliche Alternative bei Wechseljahresbeschwerden empfohlen. Sie enthalten östrogenähnliche Substanzen wie Isoflavone. Die wissenschaftliche Beweislage für die Wirkung dieser sogenannten Phytoöstrogene ist allerdings nicht eindeutig. Zahlreiche Studien bestätigen die Wirksamkeit, doch etliche Studien finden für die Wirksamkeit keinerlei objektive Beweiskraft. Die niederländische Universitätsklinik Erasmus MC kommt nun nach einer Analyse von 60 wissenschaftlichen Studien zu dem Schluss, dass Soja und Rotklee - auch als Extrakt in Nahrungsergänzungen - die Häufigkeit von Wechseljahresbeschwerden leicht verringern.

Furcht vor Brustkrebs lässt Frauen zu pflanzlichen Mitteln greifen
Ungefähr 80 Prozent der Frauen in den Wechseljahren leidet unter Hitzewallungen, Scheidentrockenheit und nächtlichen Schweißausbrüchen. Beinahe die Hälfte der Frauen in westlichen Ländern verwendet natürliche Mittel gegen Wechseljahresbeschwerden. Die meisten Frauen befürchten durch die Einnahme synthetischer Hormone ein erhöhtes Risiko für die Gesundheit allgemein und Brustkrebs im Besonderen.

Wenig Beweise für die Wirksamkeit
Studienautor Taulant Muka von der Abteilung Epidemiologie meint: »Es gibt verschiedene pflanzliche Therapien auf dem Markt wie Nahrungsergänzungsmittel oder Nahrungsmittel, die reich an Phytoöstrogenen sind und Arzneimittel auf Heilpflanzenbasis wie Rotklee, Traubensilberkerze und chinesische Kräuter. Diese Mittel sind frei erhältlich, obwohl es wenig Beweise gibt, dass sie auch wirklich bei Wechseljahresbeschwerden wirken.«

Qualität der Studien nicht gut genug
Mitautorin Dr. Trudy Voortman: »Aus unserer Analyse geht hervor, dass es viele Studien über pflanzliche Therapien gibt. Leider ist die Qualität der Studien nicht sehr hoch, zum Beispiel, weil es sich um kleine Stichproben handelt. Wenn wir alle Ergebnisse miteinander vergleichen, sehen wir, dass Frauen, die Nahrungsergänzungen einnehmen mit 10 bis 100 Milligramm Isoflavonen oder Phytoöstrogenen, ungefähr eine Hitzewallung täglich weniger erfahren als Frauen die ein Placebo schlucken. Auch leiden sie etwas weniger unter Scheidentrockenheit. Die Phytoöstrogene helfen allerdings nicht gegen das nächtliche Schwitzen.«

Langzeitstudien notwendig
»Für andere pflanzliche Arzneimittel gibt es zu wenig Beweise, um sagen zu können, dass diese Mittel den Beschwerden vorbeugen. Es ist daher wichtig, weiter zu forschen und für längere Zeit zu untersuchen, wie pflanzliche Mittel auf Wechseljahresbeschwerden wirken. Darüber hinaus ist es wichtig, dass Frauen einen Arzt um Rat fragen, wenn sie solche Mittel einnehmen wollen, vor allem wenn sie noch andere Medikamente anwenden.«

Gemüse und Getreide enthalten auch pflanzliche Östrogene
Phytoöstrogene ist eine Sammelbezeichnung für pflanzliche Substanzen, die stark dem weiblichen Geschlechtshormon Östrogen ähneln. Die Östrogen-Produktion nimmt während der Wechseljahre kontinuierlich ab, was Beschwerden machen kann. Phytoöstrogene können diese Beschwerden lindern. Isoflavone - eine Gruppe der Phytoöstrogene - findet man in Hülsenfrüchten, vor allem in Soja, und verschiedenen anderen Gemüsen und Getreidesorten. Zudem enthalten manche Heilpflanzenpräparate wie Rotklee viele Isoflavone und werden Isoflavone auch Nahrungsergänzungsmitteln zugesetzt.

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