Mittwoch, 20. Oktober 2021

So gesund ist Brunnenkresse



Brunnenkresse ist eine echte Nährstoffbombe und besonders reich an gesunden Flavonoiden, sogar mehr als in allen anderen Gemüsesorten.


Brunnenkresse ist ein dunkelgrünes Blattgemüse, das in der Nähe von fließendem Wasser wächst. Das Blattgemüse wird schon seit Jahrtausenden gegessen; schon die römischen Soldaten aßen es reichlich. Es klingt vielleicht überraschend, aber Brunnenkresse gehört zur Kreuzblütlerfamilie genau wie Grünkohl, Brokkoli, Rukola und Rosenkohl.

Der Nährwert

Die Nährstoffdichte ist pro Kalorie besonders hoch. Die Dichte ist sogar so hoch, dass die Brunnenkresse auf der Liste der nährstoffreichsten Obst- und Gemüsesorten an erster Stelle steht. Brunnenkresse ist sehr reich an Vitamin K und sehr reich an Vitamin A, Folsäure, Vitamin C, Kalzium und Eisen. Die meisten Kalorien stammen aus Eiweiß. Darüber hinaus ist die Brunnenkresse so reich an zahlreichen Flavonoiden, dass sie in einer Studie alle anderen Gemüsesorten übertraf. Einige dieser Pflanzenstoffe in der Brunnenkresse sind:

 

· Senfölglykoside oder Glucosinolate: diese schwefelhaltigen Stoffe werden beim Kauen oder Zerdrücken umgewandelt in Isothiocyanate. Ein bekanntes Isothiocyanat ist Sulforaphan. Ein weiterer bekannter Vertreter ist PEITC, das die Abkürzung für Phenethylisothiocyanat ist.

· Indol-3-Carbinol (I3C): dieser Stoff wird durch die Magensäure umgewandelt in Diindolylmethan (DIM). DIM ist der aktive Stoff, der im Körper viele gesundheitsfördernde Wirkungen hat.

· Carotine: dazu gehören Lutein, Lycopin und Betacarotin, das man auch von Möhren kennt.

· Chlorophyll: Das ist die Substanz, die auch als Blattgrün bekannt ist. Der Name ist abgeleitet aus dem Griechischen, „khloros“ (hellgrün) und „phyllon“ (Blatt). Chlorophyll ist essenziell bei der Photosynthese, denn dadurch kann die Pflanze Licht in Energie umwandeln.

· Quercetin: ein Flavonoid aus der Gruppe der Polyphenole, das antioxidativ wirkt.

Die gesundheitliche Wirkung

Es ist natürlich großartig, dass so Brunnenkresse viele gesunde Stoffe enthält, aber was tun sie für unsere Gesundheit? In der Naturheilkunde ist Brunnenkresse ein bekanntes Mittel gegen zu hohe Cholesterin-, Blutzucker- und Blutdruckwerte. Außerdem wurde Brunnenkresse bei Arthritis, Bronchitis, Problemen beim Wasserlassen und Skorbut eingesetzt. Aber was sagt die Wissenschaft? Auch das haben Forscher in einer Übersichtsstudie untersucht:

 

· Geringeres Risiko für chronische Krankheiten: die Antioxidantien in der Brunnenkresse senken laut einigen Studien das Risiko für Diabetes, Krebs und Herzkrankheiten. Unter anderem weil Brunnenkresse Cholesterin, Blutzucker und Triglyceride normalisiert.

· Beugt Krebs vor: Brunnenkresse enthält Stoffe, die krebsfördernde Gifte deaktivieren, gesunde Zellen widerstandsfähiger machen und das Wachstum und die Ausbreitung von Tumoren hemmen. Vor allem das Isothiocyanat Sulforaphan kann gegen Brustkrebs wirken. Brunnenkresse kann DNA-Schäden verhindern. Forscher empfehlen daher, vor dem Sport Brunnenkresse einzunehmen.

· Verbessert Herz- und Blutgefäße: Wer Gemüse aus der Kreuzblütlerfamilie isst, hat ein 15,8 Prozent geringeres Risiko für Probleme mit Herz und Gefäßen. Außerdem sorgen die Carotinoide und Nitrate für bessere Herz- und Blutgefäße und eine Senkung des Blutdrucks. Positive Zugabe ist, dass Nitrate auch sportliche Leistungen verbessern.

· Schützt die Leber: Brunnenkresse enthält Stoffe, die die Leber schützen vor Medikamenten oder Schwermetallen. Forscher nennen Brunnenkresse-Extrakt als mögliche neue Behandlung für Leberschaden durch den Stau von Gallenflüssigkeit (Cholestase).

· Hemmt Entzündungen: Brunnenkresse enthält verschiedene Phytochemikalien, die entzündungsfördernde Prostaglandine reduzieren (1, 2, 3).

· Schützt vor Giftstoffen: Brunnenkresse sorgt für eine Zunahme des Antioxidans Glutathion, was Rauchern laut Forschungen beim Entgiften unterstützt.

· Gut für die Knochen: wegen der großen Mengen an Vitamin K und reichlich Magnesium, kann Brunnenkresse die Knochenfestigkeit fördern. Wer Blutverdünner (Vitamin-K-Antagonisten) wie Warfarin einnimmt, muss wegen des Vitamin K vorsichtig sein, weil dieses Vitamin die Blutgerinnung beeinflusst.

· Kann das Immunsystem unterstützen: Brunnenkresse enthält beachtliche Mengen an Vitamin C, dass das Immunsystem unterstützt und die Dauer von Erkältungskrankheiten verkürzen kann.

 

Obwohl die oben genannten Wirkungen sehr interessant und vielversprechend klingen, sind mehr Studien bei Menschen nötig, um die Hinweise von Reagenzglas- und Tierstudien zu bestätigen.

Roh am gesündesten

Wenn Sie den Nährwert der Brunnenkresse nutzen wollen, sollten Sie laut Studien dieses Blattgemüse am besten roh oder kurz gedämpft essen. Kochen würde die aktiven Pflanzenstoffe beträchtlich reduzieren. Auffallend war eine Studie, die feststellte, dass biologische Brunnenkresse genauso stark antioxidativ wirkt wie nicht biologische Brunnenkresse. Das war bei anderen Blattgemüsen wie Spinat nicht der Fall.

Wie isst man Brunnenkresse am besten?

Man kann - wie schon gesagt - Brunnenkresse einfach einem Salat beifügen, aber es gibt noch viele andere Arten, um mehr Brunnenkresse zu essen. Zum Beispiel als Zutat in einem Smoothie, einem grünen Pesto oder einem Omelett. Brunnenkresse lässt sich auch einfach verarbeiten in einer Suppe, einem Eintopf, in einer Pastasoße oder einem Gemüsesaft. Außerdem ist es eine herrliche Garnierung auf einem Wrap oder Brötchen.

Für Leute, die eine bequeme Methode suchen, um täglich die gesunden Wirkungen von Brunnenkresse zu nutzen, gibt es auch Nahrungsergänzungsmittel. Sie sind meist in als Kapseln von 300 Milligramm erhältlich, aber man findet auch Pulver. Manche Hersteller haben konzentrierte Brunnenkresse im Sortiment, deren Wirkung zehn Mal stärker sein kann, so dass man weniger braucht.

Das Fazit

Brunnenkresse ist also besonders gesund. Das Blattgemüse könnte durchaus die Liste mit Superfoods anführen. Dennoch ist Brunnenkresse relativ unbekannt und man wählt eher den verwandten Grünkohl, obwohl Brunnenkresse - zumindest auf dem Papier - noch gesünder ist. „Unbekannt macht unbeliebt“ trifft für die Brunnenkresse mit Sicherheit zu.

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