Sonntag, 16. Februar 2014

Höheres Risiko für Herzprobleme bei Asthma und COPD


Mehr Herzprobleme durch Asthma und COPD
(Foto: absolutimages - Fotolia.com)

Patienten mit Asthma und COPD haben ein erhöhtes Risiko für Herzrhythmusstörungen, beschleunigten Herzschlag und Herzstillstand.


Die Doktorandin Miriam Warnier von der Universität Utrecht befürwortet eine stärkere integrative Behandlung von Herz und Lungen für Patienten mit Asthma und COPD. Ihre Forschungen haben ergeben, dass Patienten mit Asthma, chronischer Bronchitis und Lungenemphysem eher unter einem beschleunigten Herzschlag und Herzrhythmusstörungen leiden und ein höheres Risiko für einen Herzstillstand haben. Möglicherweise spielen Medikamente eine Rolle bei der Entstehung der Herzprobleme.

Abweichendes EKG

Warnier zeigt, dass Patienten mit Asthma und COPD häufiger ein abweichendes EKG haben. Erwachsene Asthmatiker, vor allem Patienten, die Inhalationsmedikamente (ß2-Mimetika) benutzen, haben beispielsweise öfter einen Puls von mehr als 100 Schlägen pro Minute. Auch Patienten mit COPD haben im Durchschnitt einen höheren Puls. Aus den Forschungen von Warnier geht hervor, dass bei älteren Patienten mit COPD ein erhöhter Puls ein höheres Sterblichkeitsrisiko bedeutet. Darüber hinaus ist für Asthma- und COPD-Patienten das Risiko für einen Herzstillstand 40 Prozent höher und die Überlebenschance bei einem Herzstillstand geringer.

Risiko für Herzprobleme senken

In ihrer Studie untersuchte Warnier auch die Möglichkeiten, um die Risiken für Herzprobleme bei Asthma und COPD zu senken. Mit dem Rauchen aufzuhören kann hier einen wichtigen Beitrag liefern. Warnier zeigt, dass das bei Patienten mit Lungenerkrankungen am besten erreicht wird durch eine Kombination von Medikamenten zur Raucherentwöhnung und einer Verhaltenstherapie.

Zusätzlich stellt sie fest, dass das Risiko für Herzrhythmusstörungen eventuell durch verbesserte Informationen im »Summary of Product Characteristics« (SPC) gesenkt werden kann: Ein ausführlicher Beipackzettel für Ärzte und Apotheker, in dem alle wichtigen Informationen über das Medikament enthalten sind. Warnier beweist, dass die Information über das Risiko, dass ein Arzneimittel Herzrhythmusstörungen verursacht, sehr unterschiedlich bei den SPC’s verschiedener Medikamente ist. Sogar zwischen amerikanischen und europäischen SPC’s desselben Arzneimittels gibt es teilweise große Unterschiede.

Arzneimittelinformationen müssen verbessert werden

Außerdem entdeckte Warnier, dass Hausärzte nicht immer den Empfehlungen der SPC’s folgen, um vor einer Behandlung mit einem Medikament, dass Herzrhythmusstörungen verursachen kann, ein EKG zu machen. »Hin und wieder ist die Information auch zweideutig«, so Warnier. »Verbesserung der Informationen im Beipackzettel können zu einer sorgfältigeren Behandlung beitragen.«
Miriam Warnier promoviert am 10.02.2014 mit ihrer Dissertation »Disease und drug-induced arrhythmisch: The example of obstructive pulmonary disease« an der Universität Utrecht.

Quelle: Universität Utrecht

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