Donnerstag, 2. Mai 2019

Die heilende Wirkung von Muskatnuss


Muskat kennt man als Gewürz zu Kohl und Bohnen. Aber Muskat besitzt auch medizinische Eigenschaften.

Muskatnuss ist ein Gewürz, das sowohl in der europäischen als auch in der asiatischen Küche verwendet wird. Muskatnuss schmeckt zu Blumenkohl und Kartoffeln und ist eine der Zutaten im Spekulatius. Sowohl Muskatnuss als auch ihr Samenmantel, bekannt als Macis oder Muskatblüte, werden in der Küche verwendet. Beide Gewürze schmecken ähnlich, aber Muskatnuss ist etwas süßer und Muskatblüte hat ein feineres Aroma. Muskatnuss kann wegen ihrer medizinischen Wirkung bei diversen Gesundheitsproblemen eingesetzt werden.
Was ist Muskatnuss?
Muskatnuss ist der Samen des Muskatbaums (Myristica fragrans). Sie wird hauptsächlich in Indonesien und Grenada angebaut und ist ein wichtiger Bestandteil der asiatischen und europäischen Küche. Die Araber brachten Muskatnuss im Mittelalter nach Europa, weil man glaubte, dass sie die Pest heilen konnte, aber auch um Abtreibungen vorzunehmen. Muskatnuss ist keine Nuss, wie der Name vermuten lässt, sondern eine Beere und stellt daher keine Gefahr für Menschen mit einer Nussallergie dar.
Ein wichtiger Wirkstoff der Muskatnuss ist das Myristicin, aber auch zahlreiche Antioxidantien wie Lycopin, Eugenol und Safrol. Viele Vitamine sowie die Mineralien Kupfer, Kalium, Kalzium, Mangan, Eisen, Zink und Magnesium bekämpfen ebenfalls Krankheiten. Muskatnuss wirkt antibakteriell und pilztötend. Sie kann die Verdauung fördern, Schlaflosigkeit bekämpfen und Zahnschmerzen lindern. Muskat stärkt die Knochen und verbessert das Gedächtnis. Auch bei Herz- und Gefäßkrankheiten, Blutarmut und Krebs wird Muskat angewendet.
Verdauungsprobleme
Muskatnuss fördert durch ihren hohen Gehalt an Ballaststoffen die Darmbewegungen und erhöht die Produktion von Verdauungsenzymen. Das hilft bei Verstopfung, Völlegefühl und Blähungen. Die antibakterielle Wirkung sorgt dafür, dass schädliche Bakterien abgetötet werden, und lindert so Durchfall.
Schlaflosigkeit
Das in Muskatnuss enthaltene Magnesium entspannt und fördert die Produktion von Serotonin. Serotonin ist ein Nervenbotenstoff, der in Melatonin umgewandelt wird und den Schlaf-Wach-Rhythmus reguliert. Licht hemmt die Produktion von Melatonin, Dunkelheit fördert die Ausschüttung des Schlafhormons. Durch die Aufnahme von Muskatnuss wird mehr Melatonin hergestellt, was das Einschlafen erleichtert. Ein Teelöffel frisch geriebene Muskatnuss in einem Glas warmer Milch vor dem Schlafengehen sorgt für eine bessere Nachtruhe und ist ein altes Hausmittel bei Schlafstörungen.
Zahnschmerzen
Muskatnuss enthält wie Gewürznelken und Basilikum den Wirkstoff Eugenol, der antibakteriell wirkt und schädliche Bakterien im Mund abtöten kann. Es wirkt zudem betäubend, so dass es bei Zahnschmerzen, Zahnabszessen und Zahnfleischerkrankungen die Schmerzen lindert.
Stärkung der Knochen
Muskat enthält Kalzium, das für den Knochenaufbau wichtig ist und Mangan, das die Aufnahme von Kalzium fördert. Muskat sorgt für gesunde und feste Knochen. Auch das Kalium im Muskat regt den Knochenaufbau an. Und bei geschädigtem Gelenkknorpel hat sich folgende Rezeptur bewährt: Eine Mischung von je einer Messerspitze Muskat, Koriander und Kreuzkümmel (Cumin) lindert bei 80 Prozent der Arthrose-Patienten die Beschwerden und führt häufig zu einer Verringerung der Schmerzmedikamente.
Gedächtnis verbessern
Myristicin spielt eine wichtige Rolle im Gehirn für das Gedächtnis. Es hemmt den Abbau von Nervenzellen im Gehirn und hält die Verbindungen zwischen den Nervenzellen aktiv. Muskatnuss soll deswegen auch Demenzerkrankungen vorbeugen.
Herz- und Gefäßkrankheiten
Muskatnuss beugt durch das enthaltene Kalium Herz- und Gefäßkrankheiten vor. Kalium ist wichtig für die Regulierung des Herzrhythmus, des Blutdrucks und die Durchblutung. Kalium entspannt die Gefäße und durch die Erweiterung sinkt der Blutdruck.
Blutarmut
Bei Blutarmut oder Anämie werden zu wenig rote Blutkörperchen produziert oder der Körper hat zu viel Blut verloren. Hämoglobin ist das wichtigste Eiweiß in den roten Blutkörperchen und sorgt für den Sauerstofftransport. Um Hämoglobin herzustellen, ist Eisen notwendig und ein Eisenmangel hat Blutarmut zur Folge. Muskatnuss ist reich an Eisen und kann zur Behandlung von Blutarmut begleitend eingesetzt werden.
Krebs
Eine Studie aus dem Jahr 2007 zeigte, dass die Gabe von Muskat-Extrakt die Apoptose oder Selbstzerstörung von Krebszellen auslöste und ihr Wachstum hemmte. Zudem verhinderte er die Bildung von Blutgefäßen, die Tumoren mit Blut versorgen.
Muskat einnehmen
Muskatnuss wird normalerweise in Pulverform bei der Zubereitung von Speisen verwendet. Man kann Muskatnuss fertig gerieben kaufen oder die Muskatnuss selbst reiben. Muskat ist unverzichtbar bei Gemüsesorten wie Blumenkohl, Rosenkohl und Bohnen. Muskat schmeckt gut in Kartoffelpüree und Käsesoße und zusammen mit anderen Gewürzen wie Zimt, Gewürznelken, Ingwer und Kardamom ist Muskat eine Zutat in Gewürzkuchen und Spekulatius.
Nebenwirkungen
Bei normaler Anwendung in der Küche kennt Muskat wenig Nebenwirkungen. Bei übermäßigem Genuss können aber Halluzinationen auftreten. Eine normale Dosis entspricht fünf Gramm täglich, eine Dosis von mehr als 20 Gramm kann Halluzinationen auslösen. Muskatnuss ist trotzdem nicht besonders beliebt als Freizeitdroge, denn bei hoher Dosierung treten auch Nebenwirkungen wie Schwindel, Mundtrockenheit, Herzklopfen, Verstopfung, Probleme beim Wasserlassen, Übelkeit und Panikattacken auf. Ein weiterer Nachteil ist, dass die giftige Wirkung mehr als 24 Stunden und sogar bis zu 48 Stunden anhalten kann. Schwangere sollten Muskat vorsichtig verwenden, weil Muskat Muskelkontraktionen fördert und so eine Fehlgeburt verursachen kann. Normale Mengen von weniger als fünf Gramm täglich sind völlig unbedenklich. Auch wer sogenannte MAO-Hemmer gegen Depressionen und Parkinson oder Beruhigungsmittel sowie viele Antiallergiemedikamente einnimmt, sollte mit Muskat vorsichtig umgehen, da die Wirkung der Medikamente verstärkt werden kann.

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