Freitag, 1. August 2014

Akupunktur reduziert Hitzewallungen in den Wechseljahren


Akupunktur gegen Hitzewallungen in den Wechseljahren
(Foto: rudolf_langer / pixabay.com)

Frauen, die während der Wechseljahre unter Hitzewallungen leiden, kann Akupunktur helfen. Vor allem Stärke und Häufigkeit werden positiv beeinflusst.


Die während der Wechseljahre häufig auftretenden Hitzewallungen sind unangenehm und können die Lebensqualität der betroffenen Frauen empfindlich einschränken. Treten sie nachts auf, wird die Nachtruhe nachhaltig gestört und bei Hitzewallungen tagsüber können Alltag und Beruf zur Qual werden.
Eine Metaanalyse von 104 Studien untersuchte die Wirkung von Akupunktur auf die Schweißausbrüche. Schließlich erfüllten 12 Studien mit insgesamt 869 Teilnehmerinnen die Einschlusskriterien der »Taipei Medical University« in Taiwan. Die Ergebnisse der Metaanalyse sind in der Fachzeitschrift »Menopause« nachzulesen.

Akupunktur: Weniger und schwächere Hitzewallungen

Auf dem Gebiet anderer Wechseljahresbeschwerden wie Schlafprobleme, Stimmungsschwankungen und sexueller Probleme fanden die Wissenschaftler keinen eindeutigen Beweis, aber auf die Stärke und Anzahl der Hitzewallungen hatte Akupunktur auf jeden Fall eine positive Wirkung. Frauen, die eine natürliche Menopause erlebten und zwischen 40 und 60 Jahre alt waren, wurden in die Analyse eingeschlossen. Bewertet wurde die Wirkung verschiedener Arten von Akupunktur, einschließlich der traditionellen chinesischen Medizinakupunktur, Elektroakupunktur, Laserakupunktur und Ohrakupunktur. Auffallend war, dass die Art, die Anzahl und die Dauer der Akkupunkturbehandlungen keinen Einfluss hatten. Allerdings reduzierte eine Scheinakupunktur die Anzahl der Hitzewallungen ähnlich gut wie eine echte Akupunktur. Die positive Wirkung der Akupunktur hielt für durchschnittlich drei Monate an.

Mehr CGRP im Blut?

Obwohl die Metaanalyse nicht entschlüsseln konnte, welcher Mechanismus für die Abnahme der Hitzewallungen sorgte, glauben die Forscher, dass durch die Akupunktur die Konzentration des Beta-Endorphins im Hypothalamus abnimmt, woraus sich ein niedriger Östrogenspiegel ergibt. Möglicherweise wird dadurch CGRP (Calcitonin gene related peptide) freigesetzt, ein Eiweiß, das die Regulation der Körpertemperatur beeinflusst, die Blutgefäße erweitert und auch vermehrt bei Migräneanfällen im Blut gemessen wurde.

Natürlich Therapien werden bevorzugt

»Diese Studie zeigt vor allem, dass es noch viel zu erforschen gibt auf dem Gebiet von Hitzewallungen während der Wechseljahre«, erklärt Dr. Margery Gass, Expertin für die Menopause und Geschäftsführerin der nordamerikanischen Menopause-Gesellschaft. »Akupunktur scheint eine wirkungsvolle Alternative zu sein, um Hitzewallungen zu reduzieren, besonders für Frauen, die nach einer Behandlung ohne Medikamente suchen.« Eine aktuelle Studienübersicht ergab, dass etwa die Hälfte aller Frauen mit Wechseljahresbeschwerden komplementäre und alternative Behandlungsmethoden anstelle von Medikamenten anwenden, um die Beschwerden zu lindern.


Quelle: Hsiao-Yean Chiu, Chieh-Hsin Pan, Yuh-Kae Shyu, Bor-Cheng Han, Pei-Shan Tsai. Effects of acupuncture on menopause-related symptoms and quality of life in women on natural menopause. Menopause, 2014; 1 DOI: 10.1097/GME.0000000000000260

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