Sonntag, 26. Mai 2013

Ex-Raucherinnen drohen nach den Wechseljahren Zahnverlust


Die Zähne von Ex-Raucherinnen sind
nach der Menopause bedroht
(Foto: geralt/pixabay.com)
Frauen, die früher geraucht haben, laufen ein höheres Risiko nach der Menopause ihre Zähne zu verlieren im Vergleich zu Frauen, die nie geraucht haben.


Dass Rauchen ungesund ist, wurde über viele Jahre hinweg untersucht und ist inzwischen Männern und Frauen gleichermaßen klar. Doch auch wenn man es irgendwann geschafft hat von der Nikotinsucht loszukommen, bleiben die Folgen des Rauchens viele Jahre vorhanden. Der Körper regeneriert sich teilweise, aber dennoch bleibt der Einfluss des Nikotins und seine schädigende Wirkung ein Leben lang spürbar. So ergaben Forschungen der Universität Buffalo, dass Frauen nach der Menopause ein viel höheres Risiko für Zahnverlust haben als Frauen, die nie geraucht haben. Die Studie betrifft mehr als 5.000 Frauen aus zwei verschiedenen Forschungsprojekten.

Rauchen verursacht Zahnverlust

Es ist schon länger bekannt, dass Rauchen im Zusammenhang mit vorzeitigem Zahnverlust steht. Bei Frauen nach den Wechseljahren fallen allerdings die Zähne häufiger aus als bei ihren männlichen Altersgenossen. Das Putzverhalten und die Anzahl der Zahnarztbesuche haben auf dieses Risiko keinen Einfluss. Die Wissenschaftler wollten untersuchen, ob Rauchen hierbei wohl eine wichtige Rolle spielt.

In der Studie der Universität Buffalo hatten starke Raucherinnen ein zweimal so hohes Risiko für einen Totalverlust ihrer Zähne und ein sechsmal höheres Risiko für Zahnverlust aufgrund von Zahnfleischerkrankungen als Frauen, die nie geraucht hatten. Als starke Raucherinnen galten dabei Frauen, die 26 Jahre lang täglich ein Päckchen Zigaretten konsumiert hatten. »Je mehr die Frauen geraucht hatten, desto größer war das Risiko für Zahnprobleme«, berichtet Wissenschaftlerin Xiaodan Mai.

Zahnverlust als Zeichen einer schlechten Gesundheit

Der Zigarettenrauch beschleunigt möglicherweise Zahnfleischerkrankungen wie Parodontose. Frühere Untersuchungen zeigten bereits, dass die zahlreichen chemischen Stoffe im Zigarettenrauch ideale Bedingungen für plaqueformende Bakterien schaffen, die die antioxidative Wirkung des Speichels verringern. Hinzu kommt, dass Nikotin auch die Knochendichte und den Mineralsalzgehalt im Knochen reduziert, weil bei Raucherinnen der Östrogenspiegel niedriger ist. Das weibliche Geschlechtshormon Östrogen gilt als knochenschützendes Hormon und ein Mangel kann unter anderem zu Osteoporose führen. Die Forschungen von Mai haben weiterhin ergeben, dass Rauchen den Zahnverlust durch Karies weniger beeinflusst. »Das ist ein wesentlicher Unterschied«, erklärt Mai.

Fördert Parodontose Krebs?

Zwar verlieren heute weniger Erwachsene ihre Zähne als noch vor Jahrzehnten, doch Zahnverlust steht immer noch in Verbindung mit einem schlechten Gesundheitszustand, einschließlich Schlaganfall, Krebs, rheumatoider Arthritis und Diabetes.
»Parodontalerkrankungen sind chronische Entzündungszustände, die möglicherweise auch zur Entstehung von Krebs beitragen«, erklärt Mai. Deshalb ist sie an weiteren Forschungen interessiert, die feststellen können, ob Raucher mit Parodontalerkrankungen auch ein höheres Risiko für bestimmte Krebserkrankungen haben als Raucher mit gesundem Zahnfleisch. »Zahnverlust aufgrund von Zahnfleischerkrankungen tritt häufig auf bei Frauen nach der Menopause und beeinflusst sehr stark die Nahrungsaufnahme, die Ästhetik und die gesamte Lebensqualität der Betroffenen«, sagt Mai. »Frauen haben nun noch einen weiteren handfesten Grund, um mit dem Rauchen aufzuhören.«

Quelle: Xiaodan Mai et al.: Associations between smoking and tooth loss according to the reason for tooth loss: The Buffalo OsteoPerio Study, JAm Dent Assoc. 2013 Mar;144(3):252-65

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