Samstag, 18. Mai 2013

Pizza gesünder als Salat


Die "Eat Balanced"-Pizza ist gesund und schmeckt
(Foto: PublicDomainPictures/pixabay.com)

Pizza gehört sicherlich mit zu den beliebtesten Gerichten unserer Zeit. Doch Ernährungsexperten sind von diesem Faible nicht unbedingt begeistert. Vor allem wenn es um Fertigpizzen geht, raten sie eher von häufigem Konsum der runden Köstlichkeit ab.


In jedem Discounter und in allen Preisklassen zu haben und in wenigen Minuten zubereitet: die Fertigpizza. Was bei Konsumenten ohne Frage beliebt ist, ist Ernährungswissenschaftlern eher ein Dorn im Auge. Denn die Zutaten sind nicht immer nach ernährungswissenschaftlichen Erkenntnissen ausgewählt: viel Salz, ungünstige Fette, aber dafür reichlich Kalorien. Das soll sich nach dem Willen schottischer Wissenschaftler bald ändern. Der Ernährungswissenschaftler Professor Mike Lean von der Universität Glasgow und sein Team haben in Kooperation mit dem Gründer von »EatBalanced« Donnie Maclean, eine gesunde Pizza-Version entwickelt.

Frustration führte zur gesunden Pizza

Die Ernährungsforscher unterzogen Fertiggerichte in den fünf größten schottischen Supermärkten einem Gesundheitscheck. Die Bilanz war erschreckend. Gerade die Gerichte, die von Kunden oft eingekauft werden, sind alle in puncto Nährstoffe völlig unausgewogen. Die empfohlenen Tagesmengen an Salz, gesättigten Fettsäuren und Kalorien werden weit überschritten. Wichtige Nährstoffe, die dem Körper täglich zugeführt werden müssen, fehlen dafür.
Darum überlegten sich die Wissenschaftler eine alternative Pizza. Die gesunde Variante ist eine vollwertige Mahlzeit. Sie versorgt den Körper mit 30 Prozent des täglichen Bedarfs an Vitaminen und Mineralstoffen und mach nicht dick: Die neue Pizza enthält nur ein Drittel der empfohlenen Menge an Kalorien, Eiweiß und Kohlenhydraten.

Gesunde Pizza - die Zutaten machen‘s

Wieso die Pizza gesund ist? Beispielsweise durch Meeresalgen. Dadurch kann man auf Kochsalz verzichten, denn Meeresalgen haben nur 3,5 Prozent Natrium. Kochsalz enthält 40 Prozent Natrium. Und Meeresalgen haben noch mehr zu bieten: wichtige Nährstoffe wie Jod und Vitamin B12. Und dem Geschmack schadet das keinesfalls. Im Gegenteil sogar. Gerade Kinder, die ja bekanntlich kritische Esser sein können, bewerteten den Geschmack der neuen Pizza mindestens genauso gut wie herkömmliche Pizzen. Im Rahmen eines Glasgower Wissenschaftsfestivals lobten bei einem Geschmackstest 80 Prozent der Testesser, darunter auch Kinder, das Aroma der gesunden Pizza.

Dabei verwenden die Forscher einfache gängige Zutaten. Schinken, Ananas und herzhaftes Hähnchen sind doch fast in jeder Küche vorhanden. Für das Plus an ausgewogenen Nährstoffen sorgen kleine Extras. Roter Paprika in der Tomatensoße liefert zusätzliches Vitamin C. Zur optimalen Nährstoffversorgung bietet die Pizza noch Magnesium, Folat, Kalium und Vitamin A.
Die verbesserten Fertigpizzen werden nur im Tiefkühlfach der Supermärkte zu finden sein, damit die hochwertigen Nährstoffe erhalten bleiben. Der Preis für die gesunde Pizza wird etwas über dem von herkömmlichen Tiefkühlpizzen liegen, aber sie wird nicht mehr kosten als eine normale Pizza aus dem Kühlregal. Eine große britische Supermarktkette interessiert sich inzwischen für die neue Variante der Pizza. Mit weiteren Supermärkten und Catering-Firmen verhandelt Donnie Maclean noch über eine Aufnahme in das jeweilige Sortiment.
Und die Ernährungsexperten haben sich schon neue Ziele gesetzt: Auch Curry soll ausgewogener werden und auch das beliebte »Fish and Chips« soll in einer ernährungsbewussten Ausgabe in die schottischen und britischen Läden kommen.

Quelle: Pressemitteilung University of Glasgow: Introducing the world’s first nutritionally-balanced pizza. Stand Juli 2012.

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