Donnerstag, 28. September 2023

PEITC verbessert Überlebensrate bei Mund- und Rachenkrebs



Ein Senföl aus Brunnenkresse verbesserte in einer neuen Studie die Überlebensrate bei Patienten mit Mund- und Rachenkrebs.

 

Ein Senföl aus Brunnenkresse verbesserte in einer neuen Studie die Überlebensrate bei Patienten mit Mund- und Rachenkrebs.

 

PEITC (Phenethyl-Isothiocyanat), die bioaktive Verbindung aus der Brunnenkresse, stabilisiert das Fortschreiten der Krankheit bei Patienten mit fortgeschrittenem Mund- oder Rachenkrebs. Dies wurde in einer thailändischen Studie mit 72 Patienten gezeigt, die drei Monate lang fast täglich ein Gelee mit oder ohne 20 Milligramm PEITC einnahmen. Darüber hinaus beobachteten die Forschenden ein besseres Ansprechen des Tumors auf die Behandlung, eine bessere Lebensqualität und höhere Serumspiegel des zellulären Tumorantigens p53.

Bessere Lebensqualität mit PEITC

Auffallend war der Unterschied in der Lebensqualität zwischen der PEITC- und der Kontrollgruppe. Nach drei Monaten hatte sie sich bei fast 90 Prozent der Kontrollgruppe verschlechtert. In der PEITC-Gruppe war ein durchschnittlicher, aber nicht signifikanter Anstieg zu verzeichnen. Nach drei Monaten war bei 20 Prozent der Teilnehmer in der Kontrollgruppe der Krebs nicht weiter fortgeschritten. In der PEITC-Gruppe war das bei 50 Prozent der Teilnehmer der Fall.

Verändertes p53-Eiweiß bei Krebspatienten

Das Eiweiß p53 verhindert, dass sich Zellen in Krebszellen verwandeln. Eine Mutation in diesem Eiweiß wird daher häufig bei Krebspatienten gefunden. PEITC erhöhte den p53-Serumspiegel im Blut, und Teilnehmer mit erhöhten p53-Werten hatten mit größerer Wahrscheinlichkeit einen stabileren Krankheitsverlauf. Dass p53 als Marker für das Fortschreiten der Krebserkrankung dienen kann, bleibt ungewiss, da in dieser Studie sowohl normales als auch verändertes p53 gemessen wurde.

Den Ergebnissen dieser Studie zufolge scheint PEITC den Krebs zu verlangsamen, aber nicht aufzuhalten. Die Wissenschaftler glauben, dass höhere Dosen als 20 Milligramm pro Tag getestet werden müssen, um eine echte therapeutische Wirkung zu erzielen.

PEITC hemmt Angiogenese

PEITC aus Brunnenkresse hat bereits 2010 in Studien (1, 2) krebshemmende Wirkung gezeigt. Das Senföl verhindert nämlich, dass neue Blutgefäße gebildet werden - die sogenannte Angiogenese - , die Krebstumore zum Wachsen benötigen. 80 Gramm Brunnenkresse erhöhten in wenigen Stunden den PEITC-Spiegel im Blut und nach sechs bis acht Stunden wurden Veränderungen eines Signalproteins (4E-BP1) nachgewiesen, das mit einer krebshemmenden Wirkung verbunden ist.

PEITC in Kreuzblütlern

PEITC, das wie das Senföl Sulforaphan, zur Gruppe der Isothiocyanate gehört, findet sich nicht nur in Brunnenkresse, sondern auch in Kreuzblütengewächsen wie Blumen- und Rosenkohl, Brokkoli, Meerrettich, Kohlrabi und vielen anderen. 2007 ergab eine Studie der University of Ulster, dass DNA-Schäden an den weißen Blutkörperchen durch PEITC um 20 Prozent sanken. Der Wert des Antioxidans Lutein nahm im Durchschnitt um 100 Prozent zu und Beta-Karotin stieg um ein Drittel an. Die für die Blutgefäße schädlichen Triglyceride sanken dagegen um zehn Prozent. Dafür hatten die 60 gesunden Teilnehmer, die zur Hälfte Raucher waren, zwei Monate lang täglich 85 Gramm Brunnenkresse zusätzlich zur normalen Ernährung gegessen. Die rauchenden Teilnehmer profitierten am meisten von der Brunnenkresse, denn sie wiesen zu Beginn der Studie die niedrigsten Antioxidans-Werte auf.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.