Sonntag, 19. November 2023

Diese Milchsäurebakterien lindern Reizdarmbeschwerden



Beim Reizdarm kommt es zu Bauchschmerzen und Problemen mit der Verdauung. Bestimmte Milchsäurebakterien können laut aktuellen Forschungen Linderung bringen.

Was ist das Reizdarmsyndrom?

Das Reizdarmsyndrom (RDS) oder auch englisch Irritable Bowel Syndrome (IBS) ist eine Störung des Magen-Darm-Traktes, vor allem des Dickdarms. Es ist eine häufig vorkommende chronische Darmerkrankung. Beim Reizdarm bewegt sich der Darm zu viel oder zu wenig. Dadurch kommt es zu Durchfall oder Verstopfung. Bei mehr als 60 Prozent der Betroffenen reagieren die Nerven in der Darmwand besonders empfindlich. Das Reizdarmsyndrom wird inzwischen mehr als Störung der Hirn-Darm-Achse gesehen, weil der Darm gestörte Signale ans Gehirn sendet und umgekehrt oder auch beides.

Der Reizdarm wurde lange Zeit als psychische Erkrankung betrachtet, weil keine körperliche Ursache gefunden wurde. Inzwischen ist klar, dass das Reizdarmsyndrom keine psychische Ursache hat. Allerdings können psychische Faktoren wie Stress und Angst die Beschwerden verschlimmern oder auslösen.

Welche Symptome gibt es beim Reizdarm?

Ein Reizdarm zeigt sich durch Symptome wie Bauchschmerzen, Krämpfe, Probleme mit dem Stuhlgang, Völlgefühl und Blähungen. Betroffene leiden oft unter Durchfall oder Verstopfung oder beides im Wechsel. Bauchschmerzen gelten aber als Hauptsymptom der Krankheit.

L. plantarum Lpla33 vor allem bei Durchfall positiv

Der Bakterienstamm Lactobacillus plantarum Lpla33 hat eine positive Wirkung bei Erwachsenen mit Reizdarm, die vor allem unter Durchfall leiden. Das geht aus einer Studie hervor, die kürzlich im World Journal of Gastroenterology veröffentlicht wurde.

Es handelte sich um eine randomisierte, placebokontrollierte Doppelblindstudie, die an mehreren Zentren und mit unterschiedlichen Dosierungen durchgeführt wurde. Insgesamt nahmen 307 Erwachsene mit einem von Durchfall geprägten Reizdarmsyndrom (IBS-D) teil. Sie erhielten acht Wochen lang ein Placebo oder zwei verschiedene Dosen (1 Milliarde CFU/d und 10 Milliarden CFU/d) Lactobacillus plantarum Lpla33.

Höhere Dosis verbesserte Lebensqualität

Das primäre Ergebnis war die Veränderung des Gesamtwertes beim IBS severity scoring system (IBS-SSS) nach acht Wochen. Zu den sekundären Ergebnissen gehörten der Schweregrad der Bauchschmerzen, die Lebensqualität im Zusammenhang mit dem Reizdarmsyndrom, das Stuhl- und mikrobielle Profil sowie das Stressempfinden.

Bei den Patienten, die Lactobacillus plantarum Lpla33 erhielten, gingen die Symptome des Reizdarmsyndroms, wie Bauchschmerzen, Blähungen und Stuhlgang, deutlich zurück, verglichen mit den Patienten in der Placebo-Gruppe. Die Studie ergab, dass die höhere Dosis von L. plantarum Lpla33 auch die Lebensqualität verbesserte und die Stuhlkonsistenz bei Erwachsenen mit dem Reizdarmsyndrom IBS-D normalisierte.

Probiotikum gut verträglich

Die Studienautoren kamen zu dem Schluss, dass die Studienteilnehmer L. plantarum Lpla33 gut vertrugen und dass dieses Probiotikum die Schwere der Reizdarmsymptome verringerte. Die Wirkung ist dosisabhängig und normalisiert den Stuhlgang bei Betroffenen. Zu den Einschränkungen der Studie gehört die fehlende Beurteilung von Biomarkern für Immunität, Entzündung und die Funktion der Darmbarriere. Außerdem wurden in der Studie keine Stoffwechselprofile in Serum, Stuhl oder Urin erstellt, um beispielsweise Veränderungen bei entzündungsbezogenen Parametern zu bewerten.

Die Studienautoren merken an, dass neue Untersuchungstechnologien in Zukunft eine wichtige Rolle beim weiteren Verständnis der therapeutischen Mechanismen von Probiotika und ernährungsbasierten Maßnahmen beim Reizdarmsyndrom IBS-D spielen sollten.

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