Samstag, 12. Mai 2018

Wie Selen uns gesund hält


Selen ist ein weniger bekanntes Mineral, aber besonders wichtig für unsere Gesundheit.
Sie haben vielleicht noch nie von Selen gehört, aber diese besondere Substanz ist enorm wichtig für Ihre Gesundheit. Es ist ein essenzielles Spurenelement, was bedeutet, dass der Körper es unbedingt benötigt und man es über die Nahrung aufnehmen muss. Man braucht nur geringe Mengen davon, aber es spielt eine Hauptrolle bei wichtigen Körperfunktionen wie Stoffwechsel und Schilddrüse. Nachfolgend werden sieben positive Wirkungen von Selen vorgestellt, alle wissenschaftlich bewiesen.
Selen: das starke Antioxidans
Antioxidanzien sind Stoffe in der Nahrung, die verhindern, dass Zellschäden durch freie Radikale entstehen. Freie Radikale sind normale Abbauprodukte von unter anderem Stoffwechselprozessen, die täglich im Körper stattfinden. Oft haben sie einen schlechten Ruf, aber freie Radikale sind tatsächlich essenziell für die Gesundheit. Sie führen wichtige Aufgaben aus, zum Beispiel schützen sie unseren Körper vor Krankheiten. Dinge wie Rauchen, Alkoholgenuss und Stress können allerdings für einen Überfluss an freien Radikalen sorgen, was zu oxidativem Stress führt und das schädigt die gesunden Körperzellen. Oxidativer Stress ist verbunden mit chronischen Krankheiten wie Herzinfarkt, Alzheimer und Krebs sowie vorzeitiger Alterung und Schlaganfall. Antioxidanzien wie Selen helfen dabei, den oxidativen Stress zu vermindern, in dem sie die Zahl der freien Radikalen unter Kontrolle halten. Sie können den Überfluss an freien Radikalen neutralisieren und die Zellen so vor Schäden schützen.
Selen kann das Krebsrisiko senken
Neben der Verringerung des oxidativen Stresses kann Selen auch dazu beitragen, das Risiko für bestimmte Krebsarten zu verringern. Dies wird der Fähigkeit von Selen zugeschrieben, DNA-Schäden und oxidativen Stress zu reduzieren, das Immunsystem zu stärken und Krebszellen abzutöten. Eine Überprüfung von 69 Studien mit mehr als 350.000 Teilnehmern zeigte, dass hohe Selenwerte im Blut Schutz vor bestimmten Krebsarten wie Brust-, Lungen-, Darm- und Prostatakrebs bieten. Es ist wichtig, anzumerken, dass dieser Effekt nur mit Selen aus der Nahrung und nicht mit Nahrungsergänzungsmitteln in Verbindung gebracht wurde. Es gibt jedoch auch Forschungsergebnisse, die darauf hindeuten, dass Selenpräparate die Nebenwirkungen der Strahlentherapie bei Krebspatienten reduzieren können. Eine Studie zeigte beispielsweise, dass die Verabreichung eines Selenpräparates die Lebensqualität verbesserte, sowie Durchfall reduzierte, der als Folge von Bestrahlungen bei Frauen mit Gebärmutter- und Gebärmutterhalskrebs auftrat.
Selen schützt vor Herz- und Gefäßkrankheiten
Eine Ernährungsweise, die reich an Selen ist, kommt der Herzgesundheit zugute, denn ein niedriger Selenspiegel erhöht das Risiko für eine Erkrankung der Herzkranzgefäße, die koronaren Herzerkrankung. In einer Analyse von 25 Beobachtungsstudien war eine Selen-Zunahme von 50 Prozent im Blutserum mit einer Abnahme um 24 Prozent der koronaren Herzerkrankung verbunden. Selen senkt auch die Entzündungsmarker im Körper, die einen Risikofaktor für Herzerkrankungen darstellen. Eine Überprüfung von 16 kontrollierten Studien mit mehr als 433.000 Teilnehmern mit koronarer Herzerkrankung zeigte zum Beispiel, dass die Einnahme eines Selenpräparates den Entzündungsmarker CRP senkte. Außerdem erhöhte es das Glutathionperoxidase, ein starkes Antioxidans. Das deutet darauf hin, dass Selen dazu beitragen könnte, das Risiko von Herzerkrankungen durch die Bekämpfung von Entzündungen und oxidativem Stress im Körper zu verringern. Oxidativer Stress und Entzündungen werden in Verbindung gebracht mit Gefäßverkalkung, also der Bildung von Plaques in den Adern. Das kann zu gefährlichen Gesundheitsproblemen wie Schlaganfall, Herzinfarkt und koronarer Herzkrankheit führen. Selenreiche Nahrungsmittel der Ernährung beizufügen ist deshalb eine gute Art, um oxidativen Stress und Entzündungen auf ein Minimum zu beschränken.
Selen schützt vor dem Abbau der Gehirnleistung
Die Alzheimer-Demenz ist eine schreckliche Krankheit, die Gedächtnisverlust verursacht und negative Auswirkungen auf Denkvermögen und Verhalten hat. In den USA steht Alzheimer als Todesursache schon auf Platz sechs. Die Anzahl der Alzheimer-Erkrankten wächst und deshalb ist es sehr wichtig, dass Mittel gefunden werden, um die Krankheit zu verhindern. Oxidativer Stress scheint ein Faktor zu sein sowohl bei der Entstehung als auch beim Fortschritt neurologischer Erkrankungen wie Parkinson, multipler Sklerose und Alzheimer. Verschiedene Studien haben ausgewiesen, dass Patienten mit Alzheimer weniger Selen im Blut haben. Zudem zeigen manche Studien, dass Selen sowohl aus der Nahrung als auch aus Nahrungsergänzungsmitteln das Gedächtnis bei Alzheimer-Patienten verbessern kann. Eine kleine Studie ergab, dass sich mit einer Nahrungsergänzung von nur einer selenreichen Paranuss am Tag, die verbalen Fähigkeiten und geistigen Funktionen bei Patienten mit milder kognitiver Einschränkung verbessern ließen. Zudem wird eine mediterrane Ernährungsweise, die reich an selenreichen Lebensmitteln wie Meeresfrüchten und Nüssen ist, mit einem geringeren Risiko für die Entwicklung der Alzheimer-Krankheit verbunden.
Selen ist wichtig für die Schilddrüse
Selen ist für eine gute Funktion der Schilddrüse von Belang; Schilddrüsengewebe enthält sogar mehr Selen als jedes andere Organ im menschlichen Körper. Das wirkungsvolle Mineral trägt dazu bei, die Schilddrüse vor oxidativem Stress zu schützen, und spielt auch eine wichtige Rolle bei der Produktion der Schilddrüsenhormone. Eine gesunde Schilddrüse ist unerlässlich, denn sie reguliert den Stoffwechsel, das Wachstum und die Entwicklung des Körpers. Ein Mangel an Selen fördert Schilddrüsenerkrankungen wie Hashimoto-Thyreoiditis, bei der die Schilddrüse zu langsam arbeitet (Hypothyreose), weil das Immunsystem die Schilddrüse angreift. Eine Beobachtungsstudie mit mehr als 6.000 Teilnehmern stellte fest, dass ein niedriger Selen-Wert im Blutserum mit einem erhöhten Risiko für die Autoimmun-Form der Schilddrüsenentzündung (Thyreoiditis) und der Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) zusammenhängt. Zudem ging aus einigen Studien hervor, dass ein Selenpräparat bei Menschen mit Hashimoto-Thyreoiditis gut wirkt. Tatsächlich sind allerdings mehr Untersuchungen nötig, bevor Hashimoto-Patienten zur Einnahme eines Selenpräparates geraten werden kann.
Selen regt das Immunsystem an
Das Immunsystem hält unseren Körper gesund, in dem es mögliche Gefahren identifiziert und bekämpft, wie zum Beispiel Bakterien, Viren und Parasiten. Selen spielt eine wichtige Rolle für ein gesundes Immunsystem. Das antioxidativ wirkende Selen verringert den oxidativen Stress im Körper, wodurch Entzündungsprozesse abnehmen und die Abwehr gestärkt wird. Studien haben gezeigt, dass ein erhöhter Selenspiegel im Blut mit einer stärkeren Reaktion des Immunsystems zusammenhängt. Andererseits scheint ein Mangel an Selen negativen Einfluss auf die Immunzellen zu haben, was zu einer langsameren Immunantwort führen kann. Ein Selen-Mangel wird außerdem bei HIV-Infizierten mit einem erhöhten Sterberisiko und einer Verschlechterung der Krankheit assoziiert, während Nahrungsergänzungsmittel zu weniger Krankenhausaufenthalten und einer Verbesserung der Symptome bei diesen Patienten beiträgt. Auch bei Patienten mit Grippe, Tuberkulose und Hepatitis C soll ein Selenpräparat das Immunsystem stärken.
Selen lindert Asthma-Beschwerden
Asthma ist eine chronische Erkrankung der Atemwege. Die Atemwege entzünden sich, schwellen an und machen das Atmen zunehmend schwieriger. Es kommt zu Beschwerden wie pfeifende Atmung, Kurzatmigkeit, Engegefühl in der Brust und Husten. Asthma geht einher mit vermehrtem oxidativem Stress und Entzündungen im Körper. Laut einigen Studien soll Selen aufgrund seiner entzündungshemmenden Wirkung Asthma-Symptome effektiv lindern. Untersuchungen haben ergeben, dass Asthmatiker weniger Selen im Blut haben. Eine Studie ergab sogar, dass Asthma-Patienten mit einem höheren Selenspiegel im Blut eine bessere Lungenfunktion hatten als Asthmatiker mit einem niedrigeren Selenspiegel. Selenpräparate können die Linderung von Asthma-Symptomen unterstützen. Eine Studie zeigte beispielsweise, dass Asthmatiker, die täglich 200 Mikrogramm Selen erhielten, weniger Corticosteroide benötigten, um ihre Symptome unter Kontrolle zu halten. Die Forschungen auf diesem Gebiet sind allerdings widersprüchlich und es bedarf größerer Studien, um die Rolle von Selen bei der Entstehung und Behandlung von Asthma besser zu verstehen.
Die besten Nahrungsquellen für Selen
  • Paranüsse: 137% der empfohlenen Tagesdosis in einer Nuss (5 Gramm)
  • Heilbutt: 106% der empfohlenen Tagesdosis in 160 Gramm
  • Thunfisch: 77% der empfohlenen Tagesdosis in 85 Gramm
  • Austern: 77% der empfohlenen Tagesdosis in 85 Gramm
  • Sonnenblumenkerne: 63% der empfohlenen Tagesdosis in 56 Gramm
  • Shiitake-Pilze: 51% der empfohlenen Tagesdosis in 145 Gramm
  • Huhn: 50% der empfohlenen Tagesdosis in 140 Gramm
  • Eier: 44% der empfohlenen Tagesdosis in zwei großen Eiern (100 Gramm)
  • Sardinen: 36% der empfohlenen Tagesdosis in vier Sardinen (48 Gramm)
Die Selenmenge in pflanzlichen Nahrungsmitteln kann variieren, je nach dem wie viel Selen sich in dem Boden befand, auf dem Pflanzen angebaut wurden. So zeigte eine Studie, dass die Selenkonzentration in Paranüssen je nach Region sehr stark schwankte. Eine einzelne Paranuss aus dem einen Gebiet lieferte 288 Prozent der empfohlenen Tagesdosis, eine Nuss aus einem anderen Gebiet gerade mal 11 Prozent. Darum ist es wichtig, sich variiert zu ernähren mit mehr als einer guten Selenquelle.
Gefahren bei zu hoher Selenaufnahme
Obwohl Selen von großer Bedeutung für die Gesundheit ist, kann zu viel davon auch gefährlich sein. Eine zu hohe Dosis Selen wirkt wie ein Gift und kann sogar tödlich sein. Und auch wenn das nur selten passiert, ist es wichtig, sich an die empfohlene Tagesdosis von ungefähr 55 Mikrogramm zu halten und die zulässige Obergrenze von 400 Mikrogramm täglich nicht zu überschreiten. Paranüsse enthalten sehr viel Selen; zu viel davon zu essen, könnte daher zu einer Selenvergiftung (Selerose) führen. Allerdings ist eine Vergiftung durch die Einnahme eines Nahrungsergänzungsmittels wahrscheinlicher als durch den Verzehr selenhaltiger Nahrung.
Anzeichen einer Selenvergiftung sind:
  • Haarverlust
  • Schwindel
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Erröten, Gesichtsröte
  • Zittern
  • Muskelschmerzen
In schweren Fällen einer akuten Selenvergiftung können ernste Darmprobleme und neurologische Symptome auftreten. Eine Vergiftung kann zudem Herzinfarkt, Nierenversagen und Tod verursachen.
Fazit
Selen ist ein einflussreiches Mineral, das für die einwandfreie Funktion des Körpers unerlässlich ist. Zunächst spielt es eine entscheidende Rolle für den Stoffwechsel und die Schilddrüsenfunktion. Es schützt den Körper vor Schäden durch oxidativen Stress. Selen kann das Immunsystem anregen, den altersbedingten geistigen Verfall verlangsamen und sogar das Risiko für Herzerkrankungen verringern. Dieser Mikronährstoff findet sich in allerlei Lebensmitteln, von Austern über Paranüsse bis zu Pilzen. Um eine gute Gesundheit zu gewährleisten, sollten Sie ausreichend selenreiche Nahrungsmittel der Ernährung hinzufügen.

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