Sonntag, 28. Juli 2019

Insektenstiche: unangenehm und bisweilen gefährlich


Was Sie über Insektenstiche wissen und wie Sie damit umgehen sollten.

Jeden Sommer werden tausende Menschen von Wespen und Bienen gestochen. Meist bleibt es bei einer harmlosen Hautreaktion, aber manche Menschen reagieren allergisch auf einen Stich. Bei diesen Betroffenen kann sogar ein lebensbedrohlicher Schock auftreten.

Ein Stich einer Biene, Wespe, Hornisse oder Hummel, ist meistens ein unangenehmer, aber harmloser Vorfall. An der Einstichstelle schwillt die Haut an, es juckt leicht und schmerzt. Nach einigen Stunden oder höchstens einigen Tagen ist der Spuk vorbei. Abhängig von der Anzahl der Stiche und wo man gestochen wurde, können die Folgen jedoch gravierender sein.
1. Eine lokale Reaktion
Der Stich ist sehr schmerzhaft. Man sieht lokale Rötungen, eine leichte Schwellung und Verhärtung. Meistens ist das von Juckreiz begleitet. Diese Reaktion verschwindet in der Regel einige Stunden nach dem Stich.
Je nachdem, wo man gestochen wird, kann die Schwellung stärker ausgeprägt sein. Dies ist der Fall bei Stichen im Gesicht oder am Hals. Ein Stich in der Mundhöhle oder im Rachen kann so anschwellen, dass Erstickung droht.
2. Eine toxische Reaktion
Der Schweregrad der Reaktion nimmt mit der Anzahl der Stiche zu. Bei vielen Stichen ist die Menge des injizierten Giftes größer. Neben der lokalen Reaktion treten auch allgemeine Symptome auf: Wasseransammlungen (Ödeme), Müdigkeit, Erbrechen, Durchfall, Kopfschmerzen, Blutdruckabfall und manchmal Krampfanfälle und Bewusstseinsverlust. Ein Erwachsener, der mehr als zwanzig Mal gestochen wird, muss zur Beobachtung ins Krankenhaus eingeliefert werden.
3. Allergische Reaktion
Manche Menschen reagieren allergisch auf Insektenstiche. Eine allergische Reaktion ist nicht dosisabhängig und kann bereits nach einem einzigen Stich auftreten. Jeder kann eine Allergie gegen Wespen- oder Bienengift entwickeln. Das Risiko, allergisch zu werden, steigt, wenn Sie öfter gestochen oder wenn Sie in kurzer Zeit häufig gestochen werden.
Die folgenden Symptome können auftreten:
  • Eine leichte Überempfindlichkeit verursacht starke juckende Schwellungen, die einige Tage anhalten können. Sogar das ganze Bein oder der ganze Arm können anschwellen.
  • Schwerwiegender ist eine sogenannte systemische oder generalisierte Reaktion, die nicht nur eine örtliche Schwellung hervorruft, sondern auch andere Beschwerden:
    - rote Augen,
    - kribbelnde Lippen,
    - eine laufende Nase,
    - ein plötzlicher Blutdruckabfall begleitet von Schwindel,
    - Anschwellen der Zunge, des Kehlkopfes oder der Luftröhre, was zu Atemnot führt,
    - Kurzatmigkeit,
    - Erbrechen.
    Diese generalisierte Reaktion tritt meist innerhalb von 15 bis 30 Minuten nach dem Stich auf.
  • Ohne sofortiges Eingreifen kann ein anaphylaktischer oder allergischer Schock auftreten, der zu schweren Herz- und Atemwegsproblemen führen kann. Wer bei einem früheren Stich überempfindlich reagierte, hat bei einem nachfolgenden Stich ein erhöhtes Risiko für eine allergische Reaktion auf Insektengift. Es ist jedoch unmöglich, das Risiko einer generalisierten Reaktion vorherzusagen.
Es wird geschätzt, dass ein bis fünf Prozent der Bevölkerung auf solche Weise auf einen Insektenstich reagieren.
Maßnahmen nach einem Insektenstich
  • In der Regel genügt es, die Einstichstelle mit Eis oder einem feuchten kalten Tuch zu kühlen. Wenn der Stachel noch in der Haut steckt, sollte er so schnell wie möglich entfernt werden. Vermeiden Sie dabei das Ausdrücken des Giftsäckchens. Am besten entfernen Sie den Stachel durch Abschaben mit dem Fingernagel oder einer Kreditkarte oder Ähnlichem. Ziehen Sie den Stachel nicht mit zwei Fingern aus der Haut, da das Giftsäckchen dann weiter zusammengedrückt wird.
  • Entfernen Sie bei einem Stich in die Hand Schmuck und Ringe, so dass die Blutversorgung der Finger bei einer Schwellung nicht beeinträchtigt wird.
  • Reinigen Sie den Stich mit Wasser und Seife und desinfizieren Sie ihn mit Desinfektionsspray.
  • Die meisten Hausmittel für die Behandlung von Insektenstichen, wie Arnika, Essig, Alkohol, ätherische Öle, Menthol und so weiter werden nicht empfohlen, weil ihre Wirkung nicht wissenschaftlich bestätigt ist.
  • Bei starken Schmerzen darf ein Schmerzmittel eingenommen werden.
Fragen Sie in jedem Fall einen Arzt bei folgenden Umständen:
  • Ein Stich in Mund oder Rachen ist immer gefährlich. Die Schleimhaut kann schnell anschwellen und die Atmung behindern. Lutschen Sie einen Eiswürfel und gehen Sie so schnell wie möglich zum Arzt oder ins Krankenhaus.
  • Wenn Sie mehrere Bienen- oder Wespenstiche erlitten haben (mehr als 20 bei einem Erwachsenen) müssen Sie zur Beobachtung ins Krankenhaus.
  • Wenn lokal eine starke Reaktion wie eine übermäßig starke Schwellung oder sehr starker Juckreiz auftreten, die nicht nach einigen Stunden verschwindet oder erst nach einigen Stunden auftritt, muss ein Arzt konsultiert werden. Er wird eventuell ein Antihistaminikum gegen den Juckreiz und die Schwellung verschreiben oder eine Cortison-Behandlung starten.
  • Wenn nach dem Stich eine allergische Reaktion auftritt, rufen Sie die Notfallnummer 112 für einen dringenden Transport ins Krankenhaus. Eine allergische Reaktion wird von Hautausschlag, starkem Juckreiz, Schwellungen im Gesicht, Schwindel, Blässe, Atembeschwerden und Erstickungsgefühlen begleitet. Der Betroffene sollte sich hinlegen, die Beine etwas höher gelagert als der Körper.
  • Menschen, die früher schon eine schwere allgemeine Reaktion gezeigt haben, sollten im Frühling und Sommer ein Notfallset mit Adrenalin zur Hand haben, damit sie das sofort injizieren können. Fragen Sie Ihren Arzt danach und lernen Sie die richtige Handhabung der Spritze. Wenn Sie das Adrenalin-Notfallset benutzt haben, sollten Sie trotzdem sofort einen Arzt aufsuchen.
Immuntherapie bei Insektenallergie
Bei Kindern und Erwachsenen mit einer starken Allergie gegen Insektengift kann eine Immuntherapie oder Hyposensibilisierung durchgeführt werden. Das bedeutet, dass der Arzt für einen bestimmten Zeitraum immer höhere Dosen des Insektengiftes spritzt, wodurch sich der Körper an das Gift gewöhnt und die Überempfindlichkeit abgebaut wird.
Diese Form der Immuntherapie wird zunehmend bei Menschen eingesetzt, die auf Stiche von Wespen, Bienen oder Hummeln allergisch reagieren. Die Immuntherapie ist eine sehr wirksame Behandlung: Mehr als 90 Prozent der Wespengiftallergiker sind sechs Wochen nach der Behandlung vollständig geschützt und zeigen nach einem erneuten Stich nur eine lokale Reaktion. Bei einer Bienengiftallergie ist der Prozentsatz mit 75 bis 80 Prozent etwas niedriger. Am Ende der Therapie haben Sie einen dauerhaften Schutz vor Insektengift aufgebaut. Diese Behandlung wird bei Kindern über fünf Jahren nur angewendet, wenn sie sich durch spezielle Hauttests und eine Blutuntersuchung (CAP-Test) als Bienen- oder Wespenallergiker erwiesen haben und auf einen weiteren Stich lebensbedrohlich mit einem anaphylaktischen (allergischen) Schock reagieren können. Auch Menschen, die beruflich mit Wespen oder Bienen zu tun haben, kann diese Behandlung nützen.
Zehn goldene Tipps bei Allergie gegen Insektengift
1. Vermeiden Sie Picknicks und Grillen. Süßigkeiten, Bier, Wurstwaren und Ähnliches ziehen Wespen an. Lassen Sie Dosen mit Softdrinks niemals offen stehen und trinken Sie im Freien nicht daraus. Wenn eine Wespe darin ist, kann sie in Mund oder Rachen stechen.

2. Meiden Sie die Umgebung von Mülleimern und herabgefallenes Obst, das Wespen lieben.

3. Vermeiden Sie körperliche Arbeit, bei der man ins Schwitzen gerät. Schweiß lockt Bienen und Wespen an.

4. Wenn Sie Hecken schneiden müssen oder an Dachrinnen oder auf alten Dachböden arbeiten, kontrollieren Sie zuerst, ob sich dort keine Wespennester befinden.

5. Meiden Sie die Umgebung von Bienenstöcken und blühende Blumen.

6. Tragen Sie keine Kleidung in knalligen Farben, schwarz oder mit Blumenmotiven. Weiß, Grün und Hellbraun finden Insekten am wenigsten attraktiv.

7. Laufen Sie nie barfuß übers Gras. Bienen lieben die Blüten von Klee und Gänseblümchen und Wespen legen im Boden Nester an.

8. Verzichten Sie auf duftendes Deodorant, Parfüm, Rasierwasser und Sonnencreme. Solche Düfte ziehen Bienen und Wespen an.

9. Vermeiden Sie abrupte Bewegungen, wenn sich eine Wespe oder Biene in der Nähe befindet. Töten Sie kein Insekt, das auf dem Körper sitzt, sondern schnippen Sie es bei Bedarf mit einem Finger weg.

10. Töten Sie keine Bienen oder Wespen in der Nähe des Nestes. Das lockt Artgenossen an. Versuchen Sie nicht selbst, Wespennester zu entfernen, sondern rufen Sie professionelle Schädlingsbekämpfer.

Dienstag, 23. Juli 2019

Ernährungstipps bei heißem Wetter


Damit man die heißen Temperaturen im Sommer gut übersteht, sollte man auf einige Dinge achten. Praktische Tipps damit Sie gesund bleiben.
Trinktipps
  • Bei heißem Wetter sollte man mehr trinken, als das Durstgefühl vorgibt. Trinken Sie mindestens eineinhalb Liter, am besten Wasser. Trinken Sie regelmäßig zwischendurch.
  • Vor allem bei Senioren und Kindern muss darauf geachtet werden, dass sie regelmäßig und ausreichend Wasser trinken. Beide Altersgruppen haben kein verlässliches Durstempfinden. Wenn der Durst einsetzt, fehlt dem Körper eigentlich schon Flüssigkeit.
  • Spülen Sie Mehrwegflaschen und Trinkbecher immer sorgfältig aus. Wegwerfflaschen sollten nur einmalig verwendet und nicht erneut gefüllt werden, um Keimbildung zu vermeiden.
Tipps für die Mahlzeiten
  • Manche Leute haben einfach keinen Hunger bei warmem Wetter. Versuchen Sie trotzdem, regelmäßig zu essen. Frische Salate und Rohkost wie Gurken, Möhren oder Avocados sind eine gute Alternative und liefern dem Körper zusätzlich Flüssigkeit. Sie lassen sich auch auf verschiedene Arten mit anderen Nahrungsmitteln kombinieren. Sparsam sollten Sie hingegen mit Mayonnaise und anderen Soßen umgehen sowie mit fettiger Nahrung, weil ihre Verdauung den Kreislauf bei Hitze zusätzlich belastet.
  • Während der Sommersaison ist das Angebot an frischem Obst groß und bietet genug Abwechslung. Feingeschnittenes, gekühltes Obst liefert eine angenehme Erfrischung und regt dazu an, regelmäßig ein Stück zu nehmen. Ein Glas kalte Milch, Buttermilch oder Joghurt erfrischen ebenfalls zwischendurch und liefern wichtige Nährstoffe.
  • Denken Sie daran, dass Bakterien und krankmachende Keime Wärme lieben und dann besonders gut gedeihen. Behalten Sie daher immer die grundsätzliche Hygieneregel im Hinterkopf: Gekühlte Produkte kühl halten und warme Mahlzeiten - vor allem Fleisch – gut durchgaren.
Verwenden Sie Kühlboxen und Kühltaschen
  • Wenn Sie draußen picknicken wollen, sollten Sie die Nahrungsmittel erst kurz zuvor aus dem Kühlschrank nehmen und in eine vorgekühlte Kühlbox oder Kühltasche stellen. Das gilt vor allem für Brotbelag, Milchgetränke und Milchdesserts. Gemüse, Obst und Getränke schmecken zudem gekühlt viel besser.
  • Zuhause sollte man ebenfalls Lebensmittel erst kurz vor der Zubereitung oder dem Verzehr aus dem Kühlschrank nehmen.
  • Nehmen Sie zum Einkaufen eine Kühltasche oder Kühlbox für gekühlte und gefrorene Produkte mit. Fahren Sie nach dem Einkauf direkt nach Hause. Machen Sie keinen Umweg, während Sie Lebensmittel im Kofferraum liegen haben.
  • Halten Sie bei der Zubereitung der Mahlzeiten rohe und zubereitete Nahrungsmittel getrennt, vor allem beim Grillen.
  • Verwenden Sie separate Teller, Schneidebretter, Messer und Gabeln für rohe und gegarte Produkte.
  • Lassen Sie Teller mit Grillgut oder Salaten, Soßen und Ähnlichem nie in der Sonne stehen. Halten Sie fertiges Grillgut warm und Salate, Gemüse, Obst, Soßen und Mayonnaise kühl. Kleine Portionen sind diesbezüglich einfacher zu handhaben.
  • Lassen Sie Tiefkühlprodukte nicht bei Zimmertemperatur auftauen, sondern immer im Kühlschrank. Gefrorenes Gemüse und Fisch können auch ohne vorheriges Auftauen zubereitet werden.

Freitag, 19. Juli 2019

Macht Alkohol uns attraktiver für Mücken?


Warum stechen Mücken den einen mehr als anderen und werden wir eher gestochen, wenn wir Alkohol getrunken haben?

So schön der Sommer auch ist, aber seine Begleiterscheinungen wie Wespen oder Mücken können einem die Jahreszeit schon ziemlich vermiesen. Besonders Mücken, die einen abends auf Terrasse oder Balkon belagern oder einem nachts den ohnehin schon schlechten Hitze-Schlaf rauben, verderben ordentlich den Sommerspaß. „Und warum werde ausgerechnet immer ich gestochen?“, fragt sich so mancher jedes Jahr aufs Neue. Denn manche Menschen sind anfälliger für Mückenstiche als andere: Sie werden mehr gestochen und reagieren auf den Stich oft auch stärker mit großen Beulen und starkem Juckreiz. „Du hast süßes Blut“, heißt es dann meist lapidar. Aber dass Mücken „süßes Blut“ lieben, lässt sich ins Reich der Fabeln verbannen. Süßes Blut gibt es nicht und Mücken machen keinen Unterschied zwischen süß und sauer. Dafür scheinen Mücken laut Studien aber Menschen mit Blutgruppe Null zu bevorzugen. Allerdings ist die Blutgruppe Null viel häufiger vertreten als A, B, oder AB, daher ist es normal, dass mehr Menschen mit Blutgruppe Null gestochen werden.

Mücken lieben Schweißfüße und Parfüm

Mücken werden in erster Linie vom Körpergeruch angezogen. Menschen, die oft gestochen werden, schwitzen wahrscheinlich mehr oder haben eine höhere Konzentration an bestimmten Stoffen im Schweiß, wie Milchsäure, Eiweiße und Aminosäuren. Welche Substanzen anziehend wirken, ist je nach Mückenart unterschiedlich. So scheinen Menschen mit Schweißfüßen mehr Mücken anzulocken. Auch Parfüms sollen Mücken attraktiv finden.
Aus Forschungen an Zwillingen ging hervor, dass die Attraktivität für Mücken - zumindest teilweise - genetisch bedingt ist. Das kann mit genetisch bedingten Unterschieden des Körpergeruchs zu tun haben. Dabei sollen insbesondere die HLA-Gene (humane Leukozytenantigene) eine Rolle spielen. Auch das individuelle Immunsystem eines Menschen kann für eine unterschiedliche Bakterienflora auf der Haut verantwortlich sein. Diese Bakterien verarbeiten Schweiß auf unterschiedliche Weise und verursachen deshalb unterschiedliche Gerüche. Neuere Untersuchungen haben auch gezeigt, dass Unterschiede beim Körpergeruch uns für Malaria-Mücken mehr oder weniger attraktiv machen.

Kohlendioxid wirkt anziehend

Mücken werden ebenfalls durch das Kohlendioxid unserer Atemluft angelockt. Das könnte erklären, warum schwangere Frauen oft mehr unter Stechmücken leiden. Vor allem im letzten Trimester atmen sie mehr Kohlendioxid aus. Kohlendioxid ist ebenfalls der Grund, warum Mücken lieber Erwachsene als Kinder stechen, obwohl gerade das Gegenteil der Fall zu sein scheint. Grund ist, dass Kinder meist stärker auf Mückenstiche reagieren. Auch beim Sport atmet man mehr Kohlendioxid aus. Zusätzlich steigt die Körpertemperatur, die Schweiß- sowie die Milchsäureproduktion: alles Faktoren, die Sie für Mücken besonders anziehend macht.

Und Alkohol?

Untersuchungen haben gezeigt, dass Bier einen tatsächlich attraktiver für (bestimmte) Mücken macht. Möglicherweise verändert der Abbau des Alkohols im Körper den Körpergeruch und die Ausatemluft. Oder der Alkohol beeinflusst die Durchblutung der Haut, was sich wiederum auf die Stärke des Körpergeruchs auswirkt. Ob andere alkoholische Getränke als Bier die gleiche Wirkung haben, ist mangels Forschung unbekannt. Genauso wenig ist bekannt, ob alle Arten von Mücken durch Bier oder Alkohol angelockt werden.

Sonntag, 14. Juli 2019

Tipps für gesundes Reisen


Reisen macht Spaß, birgt aber auch Gefahren, die sich mit praktischen Tipps vermeiden lassen.

Jedes Jahr reisen viele während der Ferienzeit in ferne Länder. Mit einigen grundlegenden Ernährungs- und Hygienebedingungen und einer Reihe nützlicher Tipps lassen sich viele Unannehmlichkeiten vermeiden, die die Urlaubsfreude trüben können.
Hygiene und Ernährung
Das Leitungswasser im Reiseland ist für Touristen nicht immer zum Trinken geeignet.

  • Mäßiges Risiko: Süd-Afrika, Inseln in der Karibik und im Stillen Ozean, Süd-Korea, die nördlichen Länder des Mittelmeerraumes, Israel, Japan.
  • Hohes Risiko: die südlichen Länder des Mittelmeerraumes, Entwicklungsländer in Afrika, Latein-Amerika und Asien.
Bevorzugen Sie gekochte und heiße Nahrungsmittel und verwenden Sie Getränke aus ungeöffneten Flaschen.

Falls das nicht möglich ist:
  • trübes Wasser zuerst filtern (zum Beispiel mit einem Kaffeefilter);
  • Wasser einige Minuten abkochen oder desinfizieren mit Chlortabletten oder -tropfen (erhältlich in der Apotheke);
  • bevorzugen Sie Getränke, die mit gekochtem Wasser zubereitet werden, wie Kaffee und Tee;
  • Meiden Sie Eiswürfel;
  • Putzen Sie die Zähne mit Mineralwasser oder abgekochtem Wasser.

Vermeiden Sie:
  • rohes Gemüse, Salat;
  • unpasteurisierte Milch, Eiscreme;
  • rohen oder nicht ausreichend gekochten Fisch, Krustentiere und Muscheln;
  • rohes oder nicht durchgegartes Fleisch;
  • Früchte, die man nicht selbst geschält hat.

Diese Maßnahmen tragen zum Schutz vor Durchfall, Cholera, Typhus und Paratyphus, Hepatitis A, Poliomyelitis (Kinderlähmung) und einer Reihe von Wurminfektionen bei.
Reisedurchfall
Bei leichten bis mäßigen Beschwerden (flüssiger und häufiger Durchfall mit Darmkrämpfen):
  • Flüssigkeitshaushalt auffüllen: viel trinken, am besten drei bis fünf Liter pro 24 Stunden (Elektrolytlösung aus der Apotheke, Tee).
  • eine selbst gemachte Mischung trinken aus fünf Teelöffeln Zucker, einem halben Teelöffel Salz pro Liter Wasser.
  • Nahrung: am besten mehrere kleine Mahlzeiten auf der Grundlage von Reis, Nudeln, geröstetem Brot, Bananen. Wenn die Umstände es erfordern (lange Busreise etc.) ist es am besten ein Medikament gegen Durchfall einzunehmen.

Bei starkem Durchfall, der flüssig und sehr häufig auftritt und mit Blut oder Schleim einhergeht, länger als zwei Tage anhält und bei Fieber über 38,5 Grad sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Es kann eine Behandlung mit speziellen Antibiotika nötig sein. Trinken Sie aber ebenfalls reichlich nach der oben erwähnten Anleitung.
Sonne und Hitze
  • Vermeiden Sie Sonnenbrand: Bleiben Sie nicht zu lange in der Sonne und meiden Sie die Sonne während der heißesten Stunden (zwischen 11 und 15 Uhr).
  • Beugen Sie Sonnenstich und Hitzschlag vor: Bleiben Sie während der Mittagshitze drinnen oder im Schatten. Tragen Sie einen hellen Sonnenhut. Trinken Sie regelmäßig Wasser. Vermeiden Sie große Anstrengung nach dem Essen.
  • Alarmsignale: Treten nach einem Aufenthalt in der Sonne Symptome auf wie großer Durst, Kopfschmerzen, Schwächegefühl und Schwindel können Sonnenstich oder Hitzschlag die Ursache sein.
  • Was tun?: Suchen Sie einen kühlen Ort auf. Nehmen Sie eine kühle Dusche oder wickeln Sie sich in kühle, feuchte Handtücher, um die Körpertemperatur zu senken. Trinken Sie viel, vorzugsweise leicht gesalzenes Wasser. Bei Erbrechen, Schwindel, Übelkeit: Rufen Sie einen Arzt oder suchen Sie ein Krankenhaus auf.
Schwimmen im Meer und anderen Gewässern
Das Schwimmen im Meer birgt in der Regel kein hohes Risiko für Krankheiten.
  • Fragen Sie die einheimische Bevölkerung nach möglichen Gefahren beim Baden (Strömungen, hohe Wellen).
  • Überprüfen Sie, ob das Baden erlaubt ist.
  • Tragen Sie Badesandalen, um giftige Stiche oder Bisse zu vermeiden. Quallenbisse sind in der Regel harmlos, können aber Schmerzen und Reizungen verursachen. Um die Nesselzellen, die die Qualle auf der Haut hinterlässt, zu deaktivieren, gießt man möglichst Essig oder Meerwasser auf die betroffenen Stellen. Noch vorhandene Tentakel auf der Haut entfernt man mit Sand und schabt diesen mit einem Spatel, Messerrücken oder einer Bankkarte vorsichtig ab. Verwenden Sie kein Süßwasser oder Alkohol, das könnte noch vorhandene Nesselzellen aktivieren. Kühlen Sie die betroffenen Stellen mit Eis oder kalten Tüchern. Auch Cortison oder ein Allergiemittel (Antihistaminikum) lindern die Beschwerden. Bei starken Beschwerden oder einem Kontakt mit giftigen Quallen wie der Seewespe oder der Portugiesischen Galeere suchen Sie umgehend einen Arzt auf.
  • Um gereizte Augen (durch Salz, Sand, Chlor oder Staub) zu pflegen, nehmen Sie ein Augenbad oder befeuchtende Augentropfen mit.
Schwimmen in Süßwasser und Bilharziose
Bilharziose oder Schistosomiasis wird durch Würmer verursacht, deren Hauptträger Süßwasserschnecken sind. Im Falle einer Infektion dringen die Parasiten in die Haut von Menschen ein, die in verschmutztem Wasser baden oder schwimmen. Die Parasiten entwickeln sich in den Blutgefäßen im Bauchraum und produzieren in wenigen Wochen neue Eier. Nach einigen Tagen kann die Haut sich röten und anfangen zu jucken. Fieber, Schüttelfrost, Husten, Muskelschmerzen, schwerer Durchfall oder Blut im Urin treten nach ein bis zwei Monaten auf. Gegen Bilharziose gibt es noch keinen Impfstoff. Diese Krankheit tritt in tropischen Regionen auf und betrifft in Afrika vor allem das Gebiet südlich der Sahara. Bilharziose stellt in Ägypten und Zentralchina ein großes Problem für die Volksgesundheit dar. Wenn Sie durch diese Regionen reisen, gehen Sie nicht in stillstehende Gewässer mit Süßwasser. Eine Bilharziose lässt sich medikamentös behandeln.
Höhenlage und Gebirge
Viele Menschen leiden in den ersten Tagen ihres Aufenthaltes an Höhenkrankheit. Die Symptome können bereits ab einer Höhe von zweitausend Metern – häufiger ab dreitausend Metern – kurz nach der Ankunft auftreten: Kopfschmerzen, Schwindel, Schlaflosigkeit, Übelkeit, Erbrechen, allgemeines Gefühl von Schwäche und Erschöpfung, Appetitlosigkeit, trockener Husten. Schränken Sie Ihre Aktivitäten in den ersten Tagen ein. Beginnen Sie keinen Aufstieg, wenn Sie eines oder mehrere der oben genannten Symptome haben. Wenn Sie unter Atemnot leiden, oder feststellen, dass Gesicht, Hände oder Fußknöchel anschwellen, müssen Sie wieder absteigen, um einer Ansammlung von Flüssigkeit in Lunge oder Gehirn vorzubeugen. Denken Sie immer daran, genug zu trinken. Für Wanderungen über dreitausend Meter kann der Arzt eine angepasste Behandlung mit speziellen Entwässerungstabletten verordnen. Aber auch die Einnahme von Paracetamol oder Ibuprofen kann der Höhenkrankheit vorbeugen.
Reisekrankheit
Die Reisekrankheit entsteht durch Störung des Gleichgewichtssinnes und äußert sich durch verschiedene Symptome wie Schwindel, Übelkeit, Erbrechen, die durch die Bewegungen des Verkehrsmittels (Bus, Auto, Schiff, Flugzeug) verursacht werden.

Wie kann man vorbeugen?
  • In regelmäßigen Abständen eine Kleinigkeit essen;
  • Weit voraus auf den Horizont schauen;
  • Im Auto oder Bus nicht lesen;
  • In Fahrtrichtung sitzen;
  • Auf dem Meer: in der Mitte des Schiffes oder an Deck bleiben.
Es gibt Medikamente, die diese Beschwerden lindern. Fragen Sie Ihren Arzt um Rat.
Vorbeugung von Unfällen
Bei einem Auslandsaufenthalt sind Verkehrsunfälle die häufigste Todesursache. Nach der Ankunft, besonders bei einem großen Zeitunterschied, ist es wichtig, sich auszuruhen, bevor man sich ans Steuer setzt.
  • Überprüfen Sie, ob das Fahrzeug vollständig in Ordnung ist.
  • Nehmen Sie sich Zeit, um die Reiseroute vorzubereiten.
  • Fahren Sie vorsichtig! Die Straßen sind nicht immer in perfektem Zustand und unerwartete Hindernisse immer möglich.
  • Trinken Sie keinen Alkohol, wenn Sie fahren müssen.
  • Achten Sie darauf, dass immer genügend Getränke wie Wasser oder Limonade im Auto sind.
Jetlag
Bei Reisen über verschiedene Zeitzonen hinweg kann der Zeitunterschied den Schlaf-Wach-Rhythmus stören. Die benötigte Zeit zur Anpassung hängt von der Anzahl der Zeitzonen ab, die Sie durchquert haben. Passen Sie Ihren Tagesrhythmus hinsichtlich Mahlzeiten und Schlaf nach der Ankunft an den Rhythmus vor Ort an.
Flugreisen
Legen Sie alle Medikamente, die Sie schnell benötigen, in Ihr Handgepäck. Achtung: Flüssigkeiten sind im Flugzeug nicht erlaubt.
Wenn das Flugzeug im Landeanflug ist und sinkt, kann der Druckunterschied unangenehme Auswirkungen auf das Trommelfell im Ohr haben:
  • Schlucken, Gähnen oder Kaugummi kauen kann die Beschwerden lindern;
  • Drücken Sie Nase und Mund leicht zusammen und versuchen Sie, auszuatmen;
  • Die Verwendung eines abschwellenden Nasensprays kann sinnvoll sein;
  • Eine Klimaanlage verursacht oft trockene Augen: Künstliche Tränen als Einzeldosierungen können helfen. Das ist besonders wichtig für Kontaktlinsenträger.
  • Bei langen Flugreisen lassen sich Probleme in Beinen und Füßen (z.B. Gefäßentzündungen) verhindern, indem man regelmäßig etwas trinkt (kein Alkohol) und sich rechtzeitig bewegt, kurz auf und ab geht, die Füße ausstreckt und kreisen lässt.
  • Menschen, die bereits eine Thrombose hatten oder ein erhöhtes Risiko für Thrombose haben müssen manchmal besondere Vorsichtsmaßnahmen treffen. Lasse Sie sich von Ihrem Arzt beraten.

Mittwoch, 10. Juli 2019

Wie schützt man sich am besten vor Bettwanzen?


Sie sind winzig, nachtaktiv und reisen gerne: Bettwanzen breiten sich in den letzten Jahren immer mehr aus. Wie beugt man vor und wie bekämpft man sie?

Samstag, 6. Juli 2019

Tomatensaft hemmt Entzündungen


Wussten Sie, dass Tomatensaft Entzündungen hemmt? Dafür reicht sogar ein Glas täglich aus.

Und während Sie Tomatensaft trinken, verbessern Sie auch Ihr Körpergewicht. Und der natürliche Entzündungshemmer kann noch viel mehr!
So gesund ist Tomatensaft!
Tomatensaft ist ein absolut gesundes Getränk. Mit einem Glas pro Tag lassen sich Entzündungen und Bauchfett reduzieren. Das ergaben Forschungen, bei denen junge Frauen zwei Monate lang täglich 280 Milliliter Tomatensaft tranken. Es zeigte sich deutlich, wie viele Vorteile Tomatensaft hat. Der rote Saft senkte erheblich:


  • das Körpergewicht
  • den Bauchumfang
  • das Cholesterin
  • freie Sauerstoffradikale
  • Entzündungsbotenstoffe
  • die Triglyceride, die als besonders gefäßschädigend gelten
Bessere Reaktion auf das Insulin
Zudem waren die Konzentrationen der sekundären Pflanzenstoffe Lycopin und Adiponectin im Körper der Frauen deutlich gestiegen. Wir kennen zwar schon Lycopin als Antioxidans in Tomaten, denn er verleiht den Tomaten die rote Farbe. Das weniger bekannte Adiponectin ist ein Eiweiß, das fast ausschließlich von Fettzellen produziert wird. Im Falle von Übergewicht ist die Konzentration dieses Proteins geringer. Das wird in Verbindung gebracht mit einer schlechteren Reaktion auf das Hormon Insulin, auch Insulinresistenz genannt. Durch eine höhere Adiponectin-Konzentration im Körper reagieren Menschen mit einem normalen Körpergewicht empfindlicher auf Insulin und das beugt natürlich Diabetes vor.
Adiponectin: für besseren Blutzucker und gegen Entzündungen
Auch Menschen, die übermäßig Alkohol trinken, haben einen geringeren Adiponectin-Spiegel. Wer nur mäßig oder keinen Alkohol trinkt, reagiert empfindlicher auf Insulin als Leute, die gerne mal ein Glas zuviel konsumieren. Ein weiterer positiver Aspekt des Proteins ist, dass es eine entzündungshemmende Wirkung hat.
Neben Adiponectin ist Tomatensaft natürlich reich an Lycopin. Durch dieses starke Antioxidans verbessert Tomatensaft den antioxidativen Status. Das hemmt Entzündungen, auch bei Fettleibigkeit, bei der chronische Entzündungsprozesse für Folgeerkrankungen sorgen. Weil Lykopin die Produktion von Entzündungsbotenstoffen verhindert, ist es besonders nützlich bei Übergewicht und Fettleibigkeit. Denn durch mehr Fett im Körper zirkulieren mehr entzündliche Stoffe im Körper.
Hemmt entzündliche Prozesse bei Übergewicht
Um die Entzündungsprozesse, die bei Übergewicht und Fettleibigkeit im Körper aktiv sind, zu bremsen, tranken in einer Studie Frauen täglich 330 Milliliter Tomatensaft. Nach zwanzig Tagen wurden die Entzündungsmarker im Blut analysiert und es zeigte sich, dass diese drastisch abgenommen hatten. Daher lassen sich durch mehr Tomaten und Tomatensaft entzündungsbedingte Erkrankungen wie Gefäßerkrankungen und Diabetes vermeiden.
Tomatensaft gegen oxidativen Stress
Tomatensaft verbessert bei Übergewicht den antioxidativen Status. Das senkt den oxidativen Stress durch freie Sauerstoffradikale. Die Wirkung lässt sich noch verstärken, wenn man Tomatensaft mit Vitamin C kombiniert. Studien zeigten bei einer Dosierung von 435 Milligramm Vitamin C schon nach zwei Wochen einen messbaren Effekt. Das Cholesterin sank, ebenso wie die Entzündungsmarker und die Konzentration der Antioxidantien im Blut stieg an.
Tomatensaft nach körperlicher Anstrengung
Noch kurz etwas zum oxidativen Stress. Es ist eine gute Idee, um nach körperlicher Anstrengung ein Glas Tomatensaft zu trinken. Weil durch die Anstrengung mehr oxidativer Stress entsteht, kann man dem mit Tomatensaft entgegenwirken. Unsere DNA und unsere Zellen werden durch Sauerstoffradikale verändert und das kann Krankheiten verursachen. Antioxidantien fangen diese Sauerstoffradikalen ein und beugen so altersbedingten Krankheiten und Krebs vor. 150 Milliliter Tomatensaft enthalten 0,1 Milligramm Lykopin und bei Ausdauersportlern senkt Tomatensaft nicht nur den oxidativen Stress, sondern beugt auch Muskelschäden und Entzündungen vor.

Montag, 1. Juli 2019

Sommerdepression: Wenn Licht, Schlafmangel und Hitze uns austricksen


Die Winterdepression ist vielen inzwischen ein Begriff. Aber eine saisonal abhängige Depression tritt auch im Sommer auf und sollte ernst genommen werden.

Die meisten Menschen kennen das Phänomen der Winterdepression. In der grauen Jahreszeit entstehen durch Mangel an Tageslicht depressive Beschwerden. Eine Sommerdepression ist viel weniger bekannt und tritt auch viel seltener auf, kann aber genauso schwerwiegend sein. Eine solche saisonale Depression ist oft vorübergehend, kann aber auch länger anhalten. Bis zu 800.000 Menschen leiden in Deutschland unter saisonal abhängigen Depressionen. Das betrifft etwa jede dritte Frau und jeden vierten Mann.
Beschwerden bei einer saisonalen Depression
Um von einer saisonalen Depression sprechen zu können, müssen die depressiven Beschwerden mindestens zwei aufeinander folgende Jahre in der gleichen Jahreszeit auftreten und mindestens vierzehn Tage andauern.
Die Hauptsymptome, die bei einer saisonalen Depression auftreten, sind:

  • Trübsinn
  • Niedergeschlagenheit
  • Verlust der Freude oder Interesse an (fast) allen Aktivitäten
  • Schlaflosigkeit
  • Appetitlosigkeit
  • Gewichtsverlust
  • Reizbarkeit
  • Erschöpfung
  • eine Tendenz, sich selbst zurückzuziehen.

Ursachen einer Sommerdepression
Eine Sommerdepression kann mehrere Ursachen haben.
  • Es kann mit der sich ändernden Lichtmenge zu den verschiedenen Jahreszeiten zu tun haben. Manche Menschen sind nicht genügend in der Lage, sich an die variierenden Lichtmengen der unterschiedlichen Jahreszeiten anzupassen. Weil es abends lange hell ist und morgens schon früh wieder die Sonne aufgeht, kann der Tag-Nacht-Rhythmus gestört werden. Durch den Überschuss an Licht wird weniger Melatonin produziert, ein Hormon, das ausgeschüttet wird, sobald es dunkel wird und dem Körper das Signal zum Schlafen gibt. Diese Verwirrung beeinflusst den Schlaf und die Stimmung. Eine trübsinnige Stimmung und viel oder gerade wenig Schlaf sind typische Beschwerden einer Depression.
  • Es funktioniert auch umgekehrt: Menschen, die an Sommertagen den ganzen Tag drinnen sitzen oder die Vorhänge geschlossen halten, um die Sonne auszusperren, können unter Lichtmangel leiden.
  • Sommerstress: Das Gegenteil von dem, wie es sein sollte
    Möglich ist auch, dass düstere Stimmung im Sommer mehr auffällt. Im Sommer fahren wir in den Urlaub und daher „sollten“ wir fröhlich sein. Das kann zu Stressgefühlen führen: Man will die perfekte Reise organisieren, der Urlaub muss toll sein, und man muss möglichst abenteuerliche Dinge erleben, um den Freunden davon zu erzählen. Wenn sich jemand trotz Sonnenschein mies fühlt, merkt er, dass der Trübsinn nicht unbedingt mit schlechtem Wetter zu tun hat. Das Signal dafür, dass etwas nicht stimmt, wird deutlicher.
  • Probleme mit dem eigenen Körperbild
    Für diejenigen, die sich nicht gut fühlen, kann der Sommer mit gebräunten Körpern, kurzen Röcken und fröhlich Eis schleckenden Menschen eine konfrontierende Jahreszeit sein. Besonders für Menschen mit einer körperdysmorphen Störung (engl. Body dysmorphic disorder, kurz BDD) kann der Sommer eine Qual sein. Wer diese Krankheit hat, leidet unter seiner vermeintlichen Hässlichkeit. Manchmal hat der Betroffene einen kleinen „Schönheitsfehler“, zum Beispiel übermäßige Behaarung, eine helle Haut, die schnell verbrennt oder Ähnliches. Aber die Art und Weise, wie derjenige darüber denkt und darunter leidet, ist unverhältnismäßig. Während andere den vermeintlichen Makel kaum oder gar nicht wahrnehmen, sind Betroffene auf ihre scheinbaren Unzulänglichkeiten fixiert und leiden erheblich darunter.
  • Ob die Sonne scheint oder nicht, ist in der Regel nicht der einzige Faktor, der bei der Entstehung einer Sommerdepression eine Rolle spielt. Es ist bekannt, dass Faktoren wie genetische Veranlagung, negatives Denken, Einsamkeit und eine schlechte Gesundheit das Risiko einer Depression erhöhen.
Tipps für den Umgang mit Sommerdepression
Melancholische Gefühle verschwinden manchmal von selbst. Aber wenn sie länger als zwei Wochen dauern, sollten Sie nicht länger abwarten. Es gibt viele Möglichkeiten, selbst etwas gegen depressive Gefühle zu tun. Es beginnt damit, zuzugeben, dass man mehr als nur traurig ist. Depressionen sind nichts, wofür man sich schämen müsste. Reden Sie mit Ihrem Partner, der Familie oder Freunden darüber. Besprechen Sie Ihre Gefühle eventuell mit Ihrem Hausarzt. Auch online findet man Hilfsangebote, zum Beispiel bei der Deutschen Depressionshilfe.

Oder Sie arbeiten aktiv daran, die depressiven Gefühle zu vertreiben.
  • Nehmen Sie Ihre trüben Gedanken ernst. Denken Sie nicht: „Es ist alles in Ordnung“.
  • Sorgen Sie in jedem Fall für Regelmäßigkeit in Ihrem Leben. Stehen Sie rechtzeitig auf, essen Sie dreimal am Tag und gehen Sie rechtzeitig schlafen.
  • Achten Sie darauf, dass Sie zu Beginn des Tages eine halbe Stunde Tageslicht bekommen. Das hilft, den Schlaf-Wach-Rhythmus aufrechtzuerhalten.
  • Machen Sie täglich einen Spaziergang oder fahren Sie mit dem Rad. Bewegung hilft gegen depressive Gefühle.
  • Treffen Sie weiterhin Menschen, auch wenn Ihnen nicht danach ist. Aber vermeiden Sie Situationen, in denen man Fröhlichkeit erwartet, wie zum Beispiel Partys und Feste.
  • Fragen Sie sich selbst, ob Sie irgendwelche Gründe für Ihre Traurigkeit sehen. Haben Sie einen geliebten Menschen verloren? Haben Sie etwas Schlimmes erlebt? Wenn ja, akzeptieren Sie Ihre Gefühle, denn in solchen Situationen sind Traurigkeit und melancholische Gefühle ganz normal.