Bestimmte Krankheiten treten je nach Blutgruppe häufiger auf (Foto: PublicDomainPictures - pixabay.com) |
Seine Lebensweise kann man leicht beeinflussen, aber die
Blutgruppe ist genetisch festgelegt und spielt sogar eine Rolle für
das Risiko möglicher Erkrankungen.
Sie können sich gesünder ernähren,
mehr Sport treiben und auf Ihr Gewicht achten. Alles gut für die
Gesundheit. Doch Ihre Blutgruppe ist nicht zu ändern. A, B, AB und 0
sind die vier möglichen Blutgruppen. Sie repräsentieren die vier
Gruppen von Antigenen auf der Oberfläche der roten Blutkörperchen.
Und jede Blutgruppe hat Einfluss auf das Risiko für mögliche
Erkrankungen:
Blutgruppe A
Wer
A positiv oder A negativ ist, hat laut einer Studie im »American
Journal of Epidemiology«
ein 20 Prozent höheres Risiko für Magenkrebs im Vergleich zu
Blutgruppe B oder 0. Das Immunsystem des Typs A soll stärker auf den
Magenkeim Helicobacter
pylori
reagieren, was das Magenkrebsrisiko ansteigen lässt. Dasselbe
Bakterium erhöht auch das Risiko für Bauchspeicheldrüsenkrebs.
Blutgruppe
A leidet mehr unter Stress. Bei diesem Typ wird wahrscheinlich mehr
des Stresshormons
Cortisol
von der Nebenniere ausgeschüttet. Menschen mit dieser Blutgruppe
sind meist auch ängstlicher und es fällt ihnen schwer, Probleme
einfach abzuschütteln. Mediziner empfehlen ihnen daher Stress
reduzierende Übungen wie Tai-Chi oder Yoga.
Blutgruppe AB
Diese
Blutgruppe wurde schon in der Fachzeitschrift »Neurology«
in Verbindung gebracht mit Gedächtnisproblemen. Vor allem ältere
Menschen mit Blutgruppe AB haben mehr Mühe, um Dinge im Gedächtnis
zu behalten oder Neues dazu zu lernen. Die genaue Ursache dafür ist
noch nicht bekannt, hat aber wahrscheinlich mit bestimmten Eiweißen
im Blut zu tun, die bei Menschen mit Blutgruppe AB das Risiko für
Blutgerinnsel im Gehirn erhöhen.
Noch
mehr schlechte Nachrichten: Der Magenkeim Helicobacter
pylori
erhöht auch bei Blutgruppe AB das Risiko für Magenkrebs um 26
Prozent im Vergleich zu Blutgruppe 0 oder B. Und auch für Typ AB
erhöht das Magenbakterium das Risiko
für Bauchspeicheldrüsenkrebs.
Blutgruppe
AB muss auch mit einem 23 Prozent höheren Risiko
für Herzerkrankungen
rechnen im Vergleich zu Blutgruppe 0. Mediziner vermuten, dass es mit
der Tatsache zu tun hat, dass diese Blutgruppe anfälliger für
Entzündungen ist und so das Herz mehr belastet wird.
Blutgruppe
AB ist ebenfalls ein Risikofaktor für Thrombosen, wie dänische
Forscher in Langzeitstudien
untersucht haben.
Blutgruppe B
Auch
Blutgruppe B hat ein höheres Risiko für Herzerkrankungen, weil auch
bei diesem Typ mehr Entzündungen das Herz belasten. Außerdem ist
auch das Risiko
für Typ 2-Diabetes
erhöht: 23 Prozent im Vergleich zu Blutgruppe 0.
Blutgruppe 0
Menschen
mit Blutgruppe 0 bekommen vor allem gute Nachrichten zu hören: Das
Risiko für Bauchspeicheldrüsenkrebs ist 37 Prozent niedriger als
bei den übrigen Blutgruppen und auch das Magenkrebsrisiko ist
weniger hoch.
Darüber
hinaus hat Blutgruppe 0 auch 23 Prozent weniger Chance auf
Herzerkrankungen, sagen Harvard-Mediziner. Dafür ist das Risiko für
Magengeschwüre bei Blutgruppe 0 höher als bei anderen Blutgruppen.
Wissenschaftler nehmen an, dass Menschen mit Blutgruppe 0 anders auf
den Magenkeim Helicobacter
pylori
reagieren. Anstelle eines erhöhten Magenkrebsrisikos, verursacht der
Keim bei ihnen mehr Magengeschwüre.
Frauen
mit der Blutgruppe 0 haben im Durchschnitt auch weniger
Eizellen
zur Verfügung als andere Blutgruppen. Das kann zu
Fortpflanzungsproblemen führen.
Dafür
ist seit Jahren bekannt, dass Blutgruppe 0 ihren Träger vor ernster
Malaria
schützt.
Und was nun?
Die
Unterschiede sind ziemlich klar, aber müssen wir uns nun wirklich
Sorgen machen? Wahrscheinlich nicht. Die Wissenschaft kann nicht mit
Sicherheit sagen, wie viel Einfluss die Blutgruppe tatsächlich hat
und außerdem ist sie nur ein Faktor von vielen, der über Gesundheit
oder Krankheit entscheidet. Wer gesund isst, genügend Flüssigkeit
trinkt, sich ausreichend bewegt und auf seinen Körper achtet, hat
gute Chancen auf ein langes und gesundes Leben. Mit jeder Blutgruppe.
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