Entwicklungsverzögernde Faktoren verändern dauerhaft das Gehirn und können psychiatrische Erkrankungen fördern.
Neurowissenschaftler des Radboudumc haben gezeigt, dass Rückschläge die Gehirnfunktion dauerhaft verändern. Eine abweichende Reaktion des Gehirns auf Widrigkeiten wird auch mit Angstsymptomen in Verbindung gebracht.
Negative Einflüsse wirken schon während der Schwangerschaft
Etwa 170 Personen nahmen an der Studie teil. Für diese Studie konzentrierten sich die Wissenschaftler speziell auf Rückschläge. Dazu gehören Faktoren oder Ereignisse, von denen bekannt ist, dass sie sich negativ auf die Entwicklung auswirken. Beispiel hierfür sind das Rauchen der Mutter während der Schwangerschaft, Komplikationen bei der Geburt, Missbrauch oder ein schwerer Unfall. Zusätzlich zu diesen Daten bestimmten die Forschenden die Gehirnstruktur der Kinder mit Hilfe von bildgebenden Verfahren. Um diese zu bewerten, zeichneten die Forschenden zunächst auf, wie das Gehirn normalerweise auf Rückschläge reagiert.
Negative Einflüsse fördern Angstsymptome
Die Computerbilder wurden im Alter von 25 und 33 Jahren gemacht. Mithilfe künstlicher Intelligenz stellten die Forschenden dann Verbindungen zwischen Rückschlägen und Mustern im Gehirn her. In beiden Altersgruppen stellten sie fest, dass abweichende Muster mit Angstsymptomen verbunden waren. Solche Symptome spielen bei vielen psychiatrischen Störungen eine zentrale Rolle.
Psychiatrische Störungen vielleicht früher festzustellen
Das bedeutet, dass der Einfluss von Ereignissen, die manchmal bis zu 25 Jahre zurückliegen, noch immer im Gehirn zu finden ist. Dies könnte dazu beitragen, vorherzusagen, wer mit größerer Wahrscheinlichkeit psychiatrische Störungen entwickeln wird.
Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass ihre Erkenntnisse schließlich dazu beitragen könnten, psychiatrische Erkrankungen früher zu erkennen. Derzeit wenden die Forschenden ihre Methode auf eine Gruppe von Patienten mit diesen Störungen an. Dies soll zeigen, wie groß der Vorhersagewert ist.
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