Sonntag, 19. September 2021

Fettleber durch Glukose-Fruktose-Sirup



Glukose-Fruktose-Sirup ist ein billiger Industriezucker, der in fast allen Nahrungsmitteln verarbeitet wird. Das führt auf Dauer zu einer Fettleber, für die es bis heute keine Heilung gibt.

 

Jeder vierte Erwachsene leidet inzwischen an einer nicht-alkoholischen Leberverfettung, ohne es selbst zu wissen. Oft ist die Erkrankung die Folge einer ungesunden Lebensweise und Übergewicht, aber Ernährungsexperten weisen darauf hin, dass auch immer häufiger gesunde Menschen - mit normalem Gewicht und genügend Bewegung - davon betroffen sind.

Glukose-Fruktose-Sirup macht die Leber fett

Der große Übeltäter? Glukose-Fruktose-Sirup, ein flüssiges Süßungsmittel, das in sehr vielen industriell verarbeiteten Nahrungsmitteln vorkommt. Von Light-Produkten über Müsliriegeln bis zu gesunden Zwischenmahlzeiten.

Ernährungsfachleute und Leberfachärzte läuten die Alarmglocken, um Menschen die Gefahren einer nicht-alkoholischen Fettleber bewusst zu machen. In der Medizin wird es inzwischen als „die stille Krankheit“ umschrieben, weil den meisten Menschen einfach nicht bewusst ist, dass sie Gefahr laufen, daran zu erkranken. Eine nicht-alkoholische Fettleber ist eine Ansammlung von Fett in der Leber, die nicht durch Alkohol verursacht wird.

Glukose-Fruktose-Sirup wird anders im Körper verarbeitet

Eine gesunde Leber kann bis zu fünf Prozent ihres eigenen Gewichtes an Fett enthalten. Die Fette stammen von allen Nährstoffen, die durch die Leber geschleust werden. Überschüssige Nährstoffmengen werden in der Leber umgewandelt und als Fett in den Leberzellen gespeichert. Dass Alkohol in der Leber in Fett umgewandelt wird, ist allgemein bekannt. Aber vielen ist nicht bewusst, dass ein Übermaß an zugefügtem Zucker in der Nahrung ebenfalls in der Leber in Fett umgewandelt wird. Der große Übeltäter scheint dann häufig der Glukose-Fruktose-Sirup, ein Industriezucker, der von unserem Körper anders verarbeitet wird als der normale, natürliche Zucker, der beispielsweise in Obst und Gemüse enthalten ist. Warum das so ist, ist der Wissenschaft noch nicht ganz klar.

Allgegenwärtig in Nahrungsmitteln

Glukose-Fruktose-Sirup ist wirklich in zahllosen Nahrungsmitteln enthalten. Gerade in Produkten, die man nur deshalb kauft, weil man eine gesunde Lebensweise wichtig findet, wie Lightjoghurt, fermentierte Milchgetränke, aromatisierte Milchprodukte, Müsliriegel, fertige Nudelsoßen, Dressings, Mahlzeitshakes, industrielles Vollkornbrot, Lebkuchen, Frühstückscerealien, Sportgetränke, Fruchtsäfte und so weiter. Glukose-Fruktose-Sirup wird wirklich in allem verarbeitet, weil es billig ist, länger haltbar als normaler Zucker und auch einen Tick süßer.

Glukose-Fruktose-Sirup trägt zur weltweiten Adipositas-Epidemie bei

Studien haben gezeigt, dass Glukose-Fruktose-Sirup im Körper in Fett umgewandelt wird und nicht wie gewöhnlicher Zucker in Energie. Das sorgt außerdem dafür, dass man mehr von den Produkten isst, in denen es verarbeitet ist. In Amerika kämpfen Ärzte schon seit Jahren gegen Glukose-Fruktose-Sirup, da sie überzeugt sind, dass er einer der Hauptverursacher der weltweiten Adipositas-Epidemie ist. Glukose-Fruktose-Sirup verstärkt das Hungergefühl und bringt den Körper chemisch aus dem Gleichgewicht, was nicht nur die Leber fett macht, sondern auch Fettleibigkeit fördert. Die Mediziner fordern daher die Regierung auf, die Hersteller zu zwingen, Glukose-Fruktose-Sirup aus ihren Produkten zu verbannen.

Irreführende Bezeichnungen

Für den normalen Verbraucher ist es fast unmöglich zu wissen, wo dieser Zucker enthalten ist. Selbst wenn Sie die Etiketten Ihrer Lebensmittel studieren, es gibt zahlreiche versteckte Bezeichnungen für den Zucker. Agavensirup, Maissirup, HFCS (engl. High-Fructose-Corn-Syrup), Fruktose, Tapioka-Sirup, Inulin, Frukto-Oligosaccharide, Fruchtsirup und Glukosesirup sind nur einige der vielen irreführenden Bezeichnungen, mit denen dieser Industriezucker in Zutatenlisten bezeichnet wird. Infolgedessen sind sich die Verbraucher oft nicht bewusst, dass sie ein schädliches Produkt kaufen und ihre Gesundheit in Gefahr bringen.

Ein hoher Konsum von Glukose-Fruktose-Sirup macht also die Leber fett, aber ohne Beschwerden oder Symptome. Man spürt eine Fettleber nicht. Die Situation ist aber noch umkehrbar, wenn man rechtzeitig auf eine gesunde Lebensweise mit wenig industriell verarbeiteten Lebensmitteln umstellt. Es gibt derzeit keine Behandlung für eine Fettleber, das einzige Heilmittel ist - wie bei vielen anderen Wohlstandskrankheiten - ein gesunder Lebensstil mit einer mediterranen Ernährung aus unverarbeiteten Nahrungsmitteln wie Gemüse, Obst, Nüssen, Samen, Vollkornprodukten, etwas Fisch und Fleisch … Auch wenn man nichts spürt, ist die Fettleber ein echtes Gesundheitsrisiko, denn in zehn bis zwanzig Prozent der Fälle entwickelt sich die Fettleber zu einer Leberzirrhose oder zu Leberkrebs.

Beschwerden? Dann ist es zu spät

Und selbst bei diesen schwerwiegenden Erkrankungen kommt es anfangs selten zu Beschwerden. Aufgrund der großen Reservekapazität der Leber verursachen Lebererkrankungen oft erst in einem späten Stadium Beschwerden. Mögliche Symptome sind Müdigkeit, Gewichtsverlust und/oder Muskelabbau, Appetitlosigkeit, Juckreiz, Rotfärbung der Handflächen, Brustentwicklung und Impotenz bei Männern, geschwollener Bauch und Gelbsucht. Aber dann ist es eigentlich schon zu spät: Das Narbengewebe, das sich dann bereits auf der Leber gebildet hat, bleibt für immer, man kann es allerdings stabil halten. Leider wird eine Fettleber in einem frühen Stadium meist nur zufällig, zum Beispiel bei einer Blutuntersuchung, festgestellt.

Aus Gesundheitsberichten ging bereits mehrmals hervor, dass jeder vierte Erwachsene betroffen ist und dass es sich heute um die häufigste chronische Lebererkrankung - und die zweithäufigste tödliche - in den westlichen Ländern handelt. Aber auch Kinder können schon davon betroffen sein. Die größten Risikogruppen sind jedoch Menschen über 50, stark Übergewichtige und Diabetespatienten. In dieser Gruppe haben etwas mehr Männer als Frauen ein Risiko für eine nicht-alkoholische Fettlebererkrankung. Noch beunruhigender ist jedoch, dass inzwischen sieben Prozent - und diese Zahl steigt leider - der gesunden, jungen aktiven Menschen eine Fettleber haben - und in diesem Fall etwas mehr Frauen als Männer. Die Krankheit kann wirklich jahrzehntelang unentdeckt bleiben, was sie zu einer zunehmenden Bedrohung für unsere Gesundheit macht.

Eine aktuelle Studie stellte zudem fest, dass eine nicht-alkoholische Fettlebererkrankung die Bildung von Nierensteinen fördert, weil sich durch die gestörte Leberfunktion mehr Oxalat in der Leber ansammelt und über die Nieren in den Urin gelangt. Eine erhöhte Oxalatkonzentration im Urin ist mit einem höheren Risiko für das Fortschreiten einer chronischen Nierenerkrankung verbunden, da Oxalat Kalzium bindet, was zur Bildung von Nierensteinen führen kann.

Diese Produkte enthalten Glukose-Fruktose-Sirup

 

· Lebkuchen

· Light Dressing

· Frühstückscerealien

· Marmelade

· Fermentierte Milchgetränke

· Pflanzliche Milchersatzprodukte

· Joghurt mit Fruchtaroma, Pudding, Eiscreme

· Fleischersatzprodukte

· Fruchtsirup

· Fruchtsaft

· Fertigsoßen

· Brühwürfel und Gewürze

· Erfrischungs- und Fitnessgetränke

· Süßigkeiten

· Gebäck, Kuchen

Noch einige Zahlen zum Schluss

 

· Jeder vierte Erwachsene über 40 leidet an einer nicht-alkoholischen Fettleber.

· 20 Prozent der Fälle entwickeln eine Leberzirrhose.

· 7 Prozent der schlanken, gesunden Menschen haben eine nicht-alkoholische Fettleber.

· Jedes dritte fettleibige Kind hat eine Fettleber.

· Die nicht-alkoholische Fettlebererkrankung ist die am schnellsten zunehmende Lebererkrankung in Europa und die zweithäufigste Ursache für Leberzirrhose und Lebertransplantationen.

 

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