Paprika und nikotinhaltige Gemüse beugen einer Parkinson-Erkrankung vor (Foto: Anelka - pixabay.com) |
Raucher haben ein geringeres
Risiko an Parkinson zu erkranken. Doch nicht nur Tabak enthält
Nikotin. Eine gesündere Alternative ist Paprika.
Raucher
erkranken weniger häufig an der Parkinson-Krankheit. Forscher
vermuten, dass das Nikotin eine gewisse Schutzwirkung für die
Hirnzellen bietet. Da Rauchen aber mit so vielen gesundheitlichen
Nachteilen verbunden ist, stellt das Nikotin aus Zigaretten keine
echte Option dar. Doch Nikotin ist nicht nur in Tabakpflanzen
enthalten. Auch andere Nachtschattengewächsen wie Paprika, Tomaten
und Kartoffeln liefern Nikotin und könnten damit auf weitaus
gesündere Weise das Krankheitsrisiko reduzieren. Zu diesem Schluss
kommt zumindest eine amerikanische Studie im Fachjournal »Annals of
Neurology«. Bei Paprikaschoten zeigte sich dieser Zusammenhang
besonders deutlich.
Paprika als Medizin?
»In
vielen Studien wurde bereits deutlich, dass Tabakkonsum das Risiko
für Parkinson senken könnte. Unsere Ergebnisse bestätigen einen
Schutzeffekt des Nikotins oder eines anderen Inhaltsstoffes von
Paprika«, erklärt Studienleiterin Searles Nielsen von der
»University of Washington« in Seattle. Obwohl durch die Nahrung
viel weniger Nikotin aufgenommen wird als durch Rauchen war ein
statistisch maßgeblicher Zusammenhang erkennbar. Je mehr Nikotin
durch Nahrungsmittel wie Kartoffel, Tomatensaft und Tomaten,
Auberginen und Paprika zugeführt wurde, desto niedriger war das
Risiko, an Parkinson zu erkranken. Eine solche Beziehung war bei
anderen Gemüsesorten nicht erkennbar.
Effekt bei Nicht-Rauchern am
stärksten
An
der Studie nahmen 490 Patienten mit einer Parkinson-Erkrankung und
644 gesunde Testpersonen teil. Die Probanden wurden über
Essgewohnheiten und Tabakkonsum befragt. Der Schutzeffekt zeigte sich
besonders deutlich bei Personen, die nie zuvor geraucht hatten. In
früheren Untersuchungen hatten die Wissenschaftler schon
festgestellt, dass selbst Passivrauchen das Risiko für eine
Erkrankung vermindert. Daraus schließen die Forscher, dass auch die
Aufnahme von geringen Nikotinmengen vor Parkinson schützen könnte.
Doch
Rauchen ist als Prävention ungeeignet, da durch das Rauchen dem
Körper überwiegend schädliche Stoffe zugeführt werden. Durch eine
Ernährung mit nikotinhaltigen Gemüsesorten wäre eine gesunde Art
der Vorbeugung möglich. Doch die aktuellen Studienergebnisse müssen
noch durch weitere Forschungen abgesichert werden.
Parkinson noch immer unheilbar
Bei
der Parkinson-Erkrankung sterben Gehirnzellen ab, die den Botenstoff
Dopamin produzieren. Morbus Parkinson nimmt einen schleichenden
Verlauf und ist bis heute nicht heilbar. Durch den zunehmenden Mangel
an Dopamin treten die krankheitstypischen Symptome wie Muskelzittern,
verlangsamte Bewegungen, Muskelstarre, Sprachstörungen und instabile
Körperhaltung auf. Dopamin ist im Volksmund als Glückshormon
bekannt, denn es steuert zusammen mit Noradrenalin wesentlich unser
Glücksempfinden. Der Neurotransmitter Dopamin wird häufig in der
Notfall- und Schockbehandlung eingesetzt. Dopamin sorgt für einen
schnellen Blutdruckanstieg und regt die Herz- und Nierenfunktion an.
Quelle:
Nielsen, S. S., Franklin, G. M., Longstreth, W. T., Swanson, P. D.
and Checkoway, H. (2013), Nicotine from edible Solanaceae and risk of
Parkinson disease. Ann Neurol., doi: 10.1002/ana.23884
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