Sonntag, 12. Juni 2016

Parkinson vorbeugen mit Paprika


Paprika und nikotinhaltige Gemüse beugen einer
Parkinson-Erkrankung vor
(Foto: Anelka - pixabay.com)
Raucher haben ein geringeres Risiko an Parkinson zu erkranken. Doch nicht nur Tabak enthält Nikotin. Eine gesündere Alternative ist Paprika.


Raucher erkranken weniger häufig an der Parkinson-Krankheit. Forscher vermuten, dass das Nikotin eine gewisse Schutzwirkung für die Hirnzellen bietet. Da Rauchen aber mit so vielen gesundheitlichen Nachteilen verbunden ist, stellt das Nikotin aus Zigaretten keine echte Option dar. Doch Nikotin ist nicht nur in Tabakpflanzen enthalten. Auch andere Nachtschattengewächsen wie Paprika, Tomaten und Kartoffeln liefern Nikotin und könnten damit auf weitaus gesündere Weise das Krankheitsrisiko reduzieren. Zu diesem Schluss kommt zumindest eine amerikanische Studie im Fachjournal »Annals of Neurology«. Bei Paprikaschoten zeigte sich dieser Zusammenhang besonders deutlich.

Paprika als Medizin?
»In vielen Studien wurde bereits deutlich, dass Tabakkonsum das Risiko für Parkinson senken könnte. Unsere Ergebnisse bestätigen einen Schutzeffekt des Nikotins oder eines anderen Inhaltsstoffes von Paprika«, erklärt Studienleiterin Searles Nielsen von der »University of Washington« in Seattle. Obwohl durch die Nahrung viel weniger Nikotin aufgenommen wird als durch Rauchen war ein statistisch maßgeblicher Zusammenhang erkennbar. Je mehr Nikotin durch Nahrungsmittel wie Kartoffel, Tomatensaft und Tomaten, Auberginen und Paprika zugeführt wurde, desto niedriger war das Risiko, an Parkinson zu erkranken. Eine solche Beziehung war bei anderen Gemüsesorten nicht erkennbar.

Effekt bei Nicht-Rauchern am stärksten
An der Studie nahmen 490 Patienten mit einer Parkinson-Erkrankung und 644 gesunde Testpersonen teil. Die Probanden wurden über Essgewohnheiten und Tabakkonsum befragt. Der Schutzeffekt zeigte sich besonders deutlich bei Personen, die nie zuvor geraucht hatten. In früheren Untersuchungen hatten die Wissenschaftler schon festgestellt, dass selbst Passivrauchen das Risiko für eine Erkrankung vermindert. Daraus schließen die Forscher, dass auch die Aufnahme von geringen Nikotinmengen vor Parkinson schützen könnte.
Doch Rauchen ist als Prävention ungeeignet, da durch das Rauchen dem Körper überwiegend schädliche Stoffe zugeführt werden. Durch eine Ernährung mit nikotinhaltigen Gemüsesorten wäre eine gesunde Art der Vorbeugung möglich. Doch die aktuellen Studienergebnisse müssen noch durch weitere Forschungen abgesichert werden.

Parkinson noch immer unheilbar
Bei der Parkinson-Erkrankung sterben Gehirnzellen ab, die den Botenstoff Dopamin produzieren. Morbus Parkinson nimmt einen schleichenden Verlauf und ist bis heute nicht heilbar. Durch den zunehmenden Mangel an Dopamin treten die krankheitstypischen Symptome wie Muskelzittern, verlangsamte Bewegungen, Muskelstarre, Sprachstörungen und instabile Körperhaltung auf. Dopamin ist im Volksmund als Glückshormon bekannt, denn es steuert zusammen mit Noradrenalin wesentlich unser Glücksempfinden. Der Neurotransmitter Dopamin wird häufig in der Notfall- und Schockbehandlung eingesetzt. Dopamin sorgt für einen schnellen Blutdruckanstieg und regt die Herz- und Nierenfunktion an.

Quelle: Nielsen, S. S., Franklin, G. M., Longstreth, W. T., Swanson, P. D. and Checkoway, H. (2013), Nicotine from edible Solanaceae and risk of Parkinson disease. Ann Neurol., doi: 10.1002/ana.23884

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