Dienstag, 30. Januar 2024

Bluthochdruck: Dieses Salz empfehlen Experten

Kaliumreiches Speisesalz senkt den Blutdruck (Foto: pixabay.com)


Millionen Bundesbürger leiden an Bluthochdruck. Viele von ihnen wissen nicht einmal von der schleichenden Gefahr. Ein mit Kalium angereichertes Salz könnte die Behandlung unterstützen.

 

Etwa 20 bis 30 Millionen Menschen in Deutschland leiden an Bluthochdruck. Mit schwerwiegenden Folgen wie Augen- und Nierenschäden sowie einem erhöhten Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall. Die Lösung ist jedoch vielleicht einfacher als man denkt. Neuen Forschungsergebnissen zufolge kann Kalium vielen gesundheitlichen Problemen vorbeugen.

Jeder weiß, dass zu viel Salz essen den Blutdruck in die Höhe treiben kann, aber auf Salz verzichten ist für die meisten keine Option. Tatsächlich kann man aber auch Salz mit weniger des schädlichen Natriums und mehr Kalium herstellen. Wenn man diese Mischung anstelle von normalem Speisesalz benutzt, senkt das tatsächlich den Blutdruck. Zusätzliches Plus: Es ist ein Ernährungstipp, der viel leichter durchzuhalten ist, als andere Ernährungsratschläge.

Wir essen zu viel Salz

Zu viel Salz erhöht aufgrund seiner blutdrucksteigernden Wirkung das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schlaganfall und vorzeitigem Tod. Und wir alle essen immer noch viel zu viel Salz. Um gesundheitliche Schäden zu verringern, ist es wichtig, das Verhältnis von Kalium und Natrium anzupassen. Im Handel gibt es sogenanntes Feinsalz mit etwa 66 Prozent Kalium und 30 Prozent Natrium. Achten Sie dabei auf Bezeichnungen wie „Low Sodium Salt“, „LoSalt“, „natriumreduziert“ oder „natriumarm“ auf dem Etikett.

Es gibt auch Salzmischungen im Handel, die 75 Prozent Natrium und 25 Prozent Kalium enthalten. Das schmeckt zwar etwas bitterer als normales Speisesalz, aber die meisten Menschen bemerken nur wenig Unterschied. Der Geschmacksunterschied beim Verzehr von wenig oder gar keinem Salz ist größer.

Zu wenig Empfehlungen für Salzersatzstoffe

Nach Ansicht von Professorin Alta Schutte von der australischen Universität UNSW in Sydney werden diese Salzersatzprodukte von Patienten noch kaum verwendet, obwohl zahllose Studien (1, 2) deren Gesundheitsvorteile belegen. „Wir haben entdeckt, dass die aktuellen Gesundheitsrichtlinien keine ausreichenden Empfehlungen für die Verwendung dieser Salzersatzprodukte enthalten“, sagt Schutte. „Dabei gibt es so viele wissenschaftliche Belege. Wir sind daher der Meinung, dass es höchste Zeit ist, dass dieser Salzersatz einen wichtigen Platz in der medizinischen Beratung einnehmen. Dies ist notwendig, um die wachsende Gruppe der Menschen mit Bluthochdruck und die Zahl der vermeidbaren Todesfälle zu verringern.“

Es gibt vieles, dass man selbst tun kann, um Bluthochdruck vorzubeugen oder zu senken. Es ist wichtig, dass man anfängt, gesünder zu leben. Dazu gehört, nicht zu rauchen, sich salzbewusst und gesund zu ernähren, abzunehmen, wenn man übergewichtig ist, sich mindestens eine halbe Stunde pro Tag zu bewegen, jede Nacht ausreichend zu schlafen und zu lernen, mit Stress umzugehen. Der Hausarzt kann darüber hinaus Medikamente verschreiben, wenn dies nicht ausreicht.

Ändern Sie etwas

„Bluthochdruck ist für mehr als zehn Millionen Todesfälle pro Jahr verantwortlich - fast 20 Menschen pro Minute. Davon sind 20 Prozent schlicht und einfach auf zu viel Salzkonsum zurückzuführen“, erklärt Tom Frieden, Direktor der internationalen Gesundheitsorganisation „Resolve to Save Lives“. „Es besteht kein Zweifel daran, dass Bluthochdruckpatienten und ihre Familien den Salzkonsum reduzieren sollten. Ein Wechsel von normalem Kochsalz zu kaliumreichem Salz würde hier enorm helfen. Es kann den Blutdruck senken und vor schweren Krankheiten wie Schlaganfall und vorzeitigem Tod schützen.“

Zeit für neues Salz

Die Weltgesundheitsorganisation WHO schätzt, dass weltweit durchschnittlich 10,8 Gramm Salz täglich gegessen werden, während die Empfehlung lautet, sich an fünf Gramm täglich zu halten. Der durchschnittliche Kaliumgehalt liegt knapp unter der empfohlenen Menge von 3,5 Gramm pro Tag. Im Durchschnitt nimmt jeder schätzungsweise nur 2,3 Gramm Kalium pro Tag zu sich.

Die Wissenschaftler plädieren dafür, dass mit Kalium angereichertes Tafelsalz, bestehend aus etwa 75 Prozent Natriumchlorid und 25 Prozent Kaliumchlorid, allen Bluthochdruckpatienten empfohlen wird, mit Ausnahme von unter anderem Nierenpatienten. Auch der übrigen Bevölkerung, die nicht an Bluthochdruck oder Nierenproblemen leidet, empfehlen die Experten die kaliumhaltige Salzmischung anstelle von herkömmlichem Speisesalz.

Welche Nahrungsmittel enthalten von Natur aus Kalium?

Kalium ist in fast allen Lebensmitteln enthalten, besonders aber in Gemüse, Obst, Fleisch, Fisch, Nüssen, Kartoffeln, Milchprodukten und Brot. 100 Gramm Lachs enthalten 455 Milligramm Kalium, eine Banane enthält 374 Milligramm, ein Glas halbfette Milch enthält 240 Milligramm, eine Handvoll ungesalzene Erdnüsse liefert 190 Milligramm Kalium und eine Scheibe Vollkornbrot immerhin 88 Milligramm. Etwa 90 Prozent davon werden tatsächlich vom menschlichen Körper aufgenommen.

So wirkt Kalium

Kalium sorgt dafür, dass die Nervenimpulse richtig weitergeleitet werden und sich die Muskeln zusammenziehen. Zusammen mit Chlorid und Natrium reguliert es den Flüssigkeitshaushalt und den Blutdruck. Mehr Kalium bedeutet einen niedrigeren Blutdruck. Manche Menschen haben Mühe, die empfohlene Tagesdosis an Kalium aufzunehmen. Diese liegt bei 3.500 Milligramm für erwachsene Männer und Frauen. Aber wenn Sie sich gesund und ausgewogen ernähren, sollte das kein Problem sein. Um generell weniger Salz zum Würzen zu verwenden, gelten salzarme Würzmischungen und frische Kräuter als gesunde und leckere Alternative.

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