Mittwoch, 12. März 2025

Kaffee und Schokolade: Polyphenole haben enorme Gesundheitsvorteile

Polyphenole in Nahrungsmitteln wie Kaffee und Schokolade sind gesund (Foto: pixabay.com)


Die größte Studie über Polyphenole in Nahrungsmitteln wie Kaffee oder Schokolade zeigt die enormen Vorteile für die Gesundheit.

 

Menschen, die viel Weintrauben, Erdbeeren, Bitterschokolade, Kaffee und Tee konsumieren, haben ein um fast 25 Prozent geringeres Risiko, Probleme mit ihrem Stoffwechsel zu bekommen. Dies geht aus der weltweit größten Studie über die Auswirkungen von Polyphenolen auf Herz- und Stoffwechselkrankheiten hervor. Mehr als 6.000 Brasilianer wurden dafür acht Jahre lang untersucht.

Metabolisches Syndrom

Metabolisches Syndrom ist die Bezeichnung für eine Reihe von Stoffwechselproblemen und Gesundheitsstörungen, die oft gleichzeitig auftreten und ein hohes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes darstellen. Der Körper kann aufgrund einer Kombination aus hormonellen und stoffwechselbedingten Störungen Nährstoffe nicht mehr richtig verarbeiten. Doch es gibt eine schmackhafte Möglichkeit, diesem zerstörerischen Prozess entgegenzuwirken: Polyphenole, sekundäre Pflanzenstoffe, die antioxidativ und entzündungshemmend wirken. Sie sind reichlich in Gemüse, Obst und anderen Pflanzen enthalten und helfen dem Körper, gesund zu bleiben.

Gute Nachrichten

„Das ist eine gute Nachricht für Menschen, die Obst, Schokolade, Kaffee und Tee mögen“, sagt Professorin Isabela Benseñor von der Universität São Paulo. „Wir wussten bereits, dass Polyphenole gesund sind. Diese Studie lässt jedoch keine Zweifel mehr aufkommen. Frühere Studien haben bereits einen Zusammenhang zwischen Polyphenolen und einem geringeren Risiko für Stoffwechselstörungen festgestellt, allerdings nicht bei einer so großen Gruppe von Menschen und über einen so langen Zeitraum. Die Ergebnisse sind verblüffend.“

Von den 6378 Teilnehmern der Studie litten 2031 unter Stoffwechselproblemen. Wissenschaftler sprechen vom metabolischen Syndrom, wenn jemand drei oder mehr der folgenden Bedingungen aufweist: viel (ungesundes) Bauchfett, hoher Blutdruck, hoher Blutzucker, zu hohes Cholesterin oder schlechte Fettverteilung im Körper. Immer mehr Menschen in Brasilien - und im Rest der Welt - fallen unter diese Rubrik. Im Jahr 2013 litten fast 30 Prozent der Brasilianerinnen und Brasilianer an Stoffwechselproblemen, im Jahr 2022 war es bereits jeder Dritte. Bei dieser Gruppe ist die Wahrscheinlichkeit, einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden, dreimal so hoch als bei Menschen ohne metabolisches Syndrom. Das Risiko an Typ-2-Diabetes zu erkranken, ist fünfmal so hoch. In Deutschland leiden geschätzt 15 Millionen Menschen am metabolischen Syndrom.

Wie viele Polyphenole werden gebraucht?

Es gibt mehr als 8.000 Arten von Polyphenolen. Sie sind unter anderem in Kaffee, Tee, Rotwein, Obst, Bohnen, Schokolade und Samen enthalten. Die Studienteilnehmer füllten detaillierte Fragebögen über ihre Ernährungsgewohnheiten aus. Auf diese Weise wurde die Anzahl der von ihnen aufgenommen Polyphenole berechnet. Das Team berücksichtigte auch die Zubereitungsmethoden und Verarbeitungsverfahren der Lebensmittel.

Phenolsäuren besonders wirksam

Bei den Teilnehmern der höchsten Gruppe, die im Durchschnitt fast 500 mg Polyphenole pro Tag zu sich nahmen, war die Wahrscheinlichkeit, an Stoffwechselstörungen zu leiden, um 23 Prozent geringer als bei den Teilnehmern der niedrigsten Gruppe, die durchschnittlich weniger als 200 mg Polyphenole zu sich nahmen. Die Phenolsäuren, die häufig in Kaffee, Schokolade, Rotwein und Tee enthalten sind, erwiesen sich als besonders wirksam. „Variationen in der Ernährung sind wichtig, weil Polyphenole die Darmbakterien in unserem Mikrobiom jeweils auf ihre eigene Weise beeinflussen“, sagt die Wissenschaftlerin Renata Carnaúba. „Eine breit gefächerte Ernährung mit vielen verschiedenen Polyphenolen hat die beste Wirkung auf die Gesundheit.“

Die Studie zeigt, dass Menschen, die viele Flavanole - eine Untergruppe der Flavonoide - zu sich nahmen, ein um 20 Prozent geringeres Risiko für Stoffwechselprobleme hatten. Rotwein war in dieser Studie die größte Quelle für Flavanole, die 80 Prozent der Gesamtaufnahme ausmachten. Schokolade lieferte zehn Prozent der verzehrten Flavanole.

Große Schutzwirkung

Darüber hinaus untersuchten die Forschenden die Wirkung von Polyphenolen auf andere Stoffwechselprobleme, wie Bluthochdruck und Insulinresistenz. Menschen, die reichlich Polyphenole zu sich nahmen, hatten ein 17-mal geringeres Risiko, erhöhte Triglyceridwerte zu haben. Das Team berücksichtigte bei seinen Berechnungen sorgfältig Risikofaktoren wie Alter, Geschlecht, Rauchgewohnheiten und körperliche Aktivität.

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