Samstag, 18. Oktober 2025

Schon leichte Bewegung schützt vor vorzeitigem Tod

Schon leichte Bewegung schützt vor frühzeitigem Tod (Foto: pixabay.com)


Selbst leichte Bewegung schützt vor vorzeitigem Tod, auch wenn man erst später damit anfängt. Vor allem weil der Körper ein Bewegungsgedächtnis hat. Er erinnert sich daran, wenn er früher einmal fitter war.

 

Einfach in Bewegung bleiben, unabhängig vom Alter, ist eine simple Gewohnheit, die das Risiko eines vorzeitigen Todes um fast die Hälfte reduzieren kann.

 

Wissenschaftler der Universität Queensland analysierten 85 Studien mit Daten von Millionen Menschen aus acht verschiedenen Datenbanken, um zu diesem Ergebnis zu gelangen. Ihre Studie wurde in der Fachzeitschrift „British Journal of Sports Medicine“ veröffentlicht. Das Besondere an dieser Studie ist die Langfristigkeit. Die Teilnehmer wurden im Durchschnitt zehn Jahre lang beobachtet, manchmal sogar bis zu 35 Jahren. Dank dieser Langzeitdaten sind die Ergebnisse absolut zuverlässig. Frühere Messungen haben möglicherweise unterschätzt, wie wirkungsvoll Bewegung tatsächlich ist.

Bis zu 40 Prozent geringeres Sterberisiko

Wer konsequent aktiv bleibt, hat laut der Studie ein um 20 bis 40 Prozent geringeres Risiko zu sterben, egal aus welchem Grund. Bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist der Vorteil sogar noch größer: eine Risikoreduzierung von 30 bis 40 Prozent. Bei Krebspatienten sind die Auswirkungen weniger stark, aber durchaus vorhanden, was nicht verwunderlich ist, da verschiedene Krebsarten unterschiedlich auf Bewegung reagieren.

Unterschied zwischen Bewegung in der Freizeit und bei der Arbeit

Die Wissenschaftler fanden jedoch heraus, dass nicht jede Art von Bewegung gleich wirkt. Bewegung in der Freizeit, zum Beispiel Sport oder ein ausgiebiger Spaziergang, senkt das Risiko, vorzeitig zu sterben, um 39 Prozent. Bewegung, die Sie bei der Arbeit bekommen, zum Beispiel durch körperlich anstrengende Tätigkeiten, führt zu einer Verringerung von „nur“ 29 Prozent. Die Art der Aktivität macht also einen Unterschied, aber auch körperliche Arbeit macht fitter. Sport oder einfach nur Spaziergehen in der Freizeit scheinen dem Körper jedoch einen zusätzlichen Schub zu geben, vielleicht weil man weniger unter Stress und Beobachtung steht.

Wenig ist besser als nichts

Es gibt noch eine gute Nachricht: Sie müssen kein Spitzensportler werden. Den größten Gesundheitsgewinn erzielen Sie bereits mit weniger Bewegung als von der Weltgesundheitsorganisation WHO empfohlen. Bis zu etwa 8,75 MET-Stunden pro Woche sinkt das Sterberisiko erheblich. MET ist die Abkürzung für Metabolic Equivalent of Tasks, auf deutsch: Metabolisches Äquivalent, eine Maßeinheit zur Messung des Energieverbrauchs während körperlicher Aktivitäten. Jede Aktivität hat einen MET-Wert und je intensiver die Aktivität, desto höher ist dieser Wert.

Die 8,75 MET-Stunden entsprechen der Mindestempfehlung der WHO, beispielsweise eine Stunde zügiges Gehen oder leichte körperliche Anstrengung pro Tag. Mehr Bewegung hilft zwar immer, aber der zusätzliche Vorteil wird geringer.

Keine Ausrede, dass es zu spät ist

Glauben Sie, Sie haben den Anschluss verpasst? Keine Panik. Auch wer erst später im Leben mit Bewegung beginnt, profitiert laut der Studie noch in vollem Umfang davon. Die Gruppe, die erst nach dem 60. Lebensjahr beginnt, hat ein um 20 bis 25 Prozent geringeres Risiko für einen vorzeitigen Tod als Menschen, die sich nicht bewegen. Bei den über 60-Jährigen waren die schützenden Auswirkungen zudem stärker als bei den 30- bis 40-Jährigen.

Der Körper merkt sich, dass er einmal fit war

Die vielleicht überraschendste Schlussfolgerung der Studie: Wenn Sie mit dem Sport aufhören, vergisst der Körper das nicht vollständig. Menschen, die früher viel Sport getrieben haben, später aber inaktiv wurden, sind immer noch bis zu einem gewissen Grad vor Krankheiten geschützt. Es handelt sich also um eine Art „Bewegungsgedächtnis“. Dennoch ist es immer am besten, aktiv zu bleiben. Je länger Menschen aktiv sind, desto geringer ist das Risiko eines vorzeitigen Todes.

Kurz gesagt: Diese Studie bestätigt, was Sportmediziner seit Jahren sagen: Regelmäßige Bewegung ist eine der wirksamsten Waffen für ein längeres Leben. Und es muss nicht kompliziert sein: Ein flotter Spaziergang, eine Runde Radfahren oder etwas Gartenarbeit bewirken bereits Wunder. Es ist nie zu spät, damit anzufangen, und bringt in jedem Alter Vorteile.

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