Montag, 1. November 2021

Diese vergessenen Herbstgemüse sollten Sie essen


Viele gesunde Gemüsesorten sind in Vergessenheit geraten. Aber Pastinake, Portulak und Co. sind sehr nährstoffreich und sollten häufiger gegessen werden.

 

Es gibt unzählige Gemüsesorten, die vor allem im Herbst in die Geschäfte kommen. Manche von ihnen sind leider ein wenig in Vergessenheit geraten. Wir machen auf sie aufmerksam, denn es lohnt sich, sie wegen ihrer gesundheitsfördernden Eigenschaften häufiger zu essen.

Pastinake

Schon bei den alten Römern und Griechen wurden Pastinaken viel gegessen. Die Römer glaubten sogar, dass dieses Gemüse ein gutes Sexleben fördert, da die Pastinake ein bisschen dem männlichen Geschlechtsteil ähnelt. Pastinaken gedeihen seit jeher besonders gut in kälteren Ländern, was sie zu einem echten Herbst- und Wintergemüse macht.

Gesundheitliche Vorteile

Die Pastinake enthält eine ganze Reihe guter Nährstoffe. Zum Beispiel Vitamin C, fast alle B-Vitamine, Vitamin K für die Blutgerinnung und Mineralstoffe wie Mangan, Magnesium, Eisen und Zink für ein gutes Immunsystem.

Verwendung

Pastinaken schmecken leicht süßlich und lassen sich gut zu einem Püree verarbeiten. Man kann Pastinaken zusammen mit einigen Zucchinischeiben im Ofen gratinieren, eine Suppe daraus kochen oder Chips zum Knabbern herstellen.

Petersilienwurzel

Genau wie die Pastinake fristet die Petersilienwurzel zu Unrecht ein kulinarisches Schattendasein. Das Wintergemüse sieht der Pastinake sehr ähnlich und liefert viele wertvolle Nährstoffe.

Gesundheitliche Vorteile

Petersilienwurzel ist nicht nur Gemüse, sondern gilt auch als Heilpflanze. Sie ist reich an Kalzium für Knochen und Zähne, Eisen für die Blutbildung, Vitamin C für ein starkes Immunsystem sowie ätherische Öle wie Apiol oder Petersilienkampfer, das harntreibend, entwässernd und blutreinigend wirken soll. Wegen ihrer harntreibenden Wirkung ist Petersilienwurzel auch als altes Hausmittel bei Blasenentzündungen bekannt.

Verwendung

Petersilienwurzel ist ein typisches Suppengemüse und sorgt durch sein intensives Petersilienaroma für einen würzigen Geschmack. Aber auch in Eintöpfen, Cremesuppen oder als honigglasiertes Ofengemüse eignet sich die Wurzel. Das Wintergemüse lässt sich natürlich auch wie Möhren kochen und anschließend mit etwas Butter oder Öl anbraten. Fein geraspelt in einem Salat oder als Püree lässt sich Petersilienwurzel ebenfalls verwenden.

Topinambur

Topinambur wird auch als Erdbirne, Erdapfel, Erdartischocke, Indianerkartoffel oder kanadische Kartoffel bezeichnet, weil das Gemüse ursprünglich von dort stammt. Kurz nach dem Mittelalter kamen die Franzosen nach Kanada, und viele von ihnen starben, weil es keine Nahrungsmittel gab. Einige waren aber so klug und probierten die Erdbirne als Nahrungsmittel, und das war ihre Rettung. Sie brachten Topinambur schließlich nach Europa.

Gesundheitliche Vorteile

Topinambur sieht ein bisschen seltsam aus, enthält aber enorm viele gute Stoffe. Vor allem der Inhaltsstoff Inulin macht Topinambur zu einem besonderen Gemüse. Inulin ist ein nicht löslicher Ballaststoff mit präbiotischer Wirkung. Das bedeutet, dass es für gesunde Darmbakterien sorgt, die Darmflora verbessert und das Immunsystem stärkt. Eine weitere gesunde Eigenschaft von Inulin ist, dass es ein gutes Sättigungsgefühl gibt und den Appetit zügelt.

Verwendung

Auch aus Topinambur lässt sich wunderbar Püree herstellen, aber man kann sie auch als Süßungsmittel in Backwaren verwenden. Das wird in Amerika häufig gemacht. Außerdem lassen sich Topinambur-Scheiben mit etwas Rosmarin im Ofen rösten.

Schwarzwurzel oder Winterspargel

Ursprünglich wurde die Schwarzwurzel gar nicht Schwarzwurzel genannt. Der offizielle Name der Schwarzwurzel lautet „Scorzonera“, was auf Italienisch „schwarze Haut“ bedeutet. Es heißt, dass die Schwarzwurzel ursprünglich aus Spanien stammt und von dort nach Italien gebracht wurde, weshalb die Italiener die Schwarzwurzel auch als ihre „eigene“ bezeichnen. Die bei uns als Wurzelgemüse genutzte Schwarzwurzel ist eigentlich die Garten-Schwarzwurzel. Geschmacklich erinnert das unscheinbare Wintergemüse an Spargel, aber mit einem leicht nussigen Aroma. Schwarzwurzeln kennt man auch als Winterspargel.

Gesundheitliche Vorteile

Was die Nährstoffe angeht, ähnelt die Schwarzwurzel der Topinambur. Denn der nicht lösliche Ballaststoff Inulin ist auch in Schwarzwurzeln enthalten. Das wirkt sich positiv auf den Blutzuckerspiegel aus, denn Inulin beugt großen Blutzuckerschwankungen vor. Je weniger Blutzuckerspitzen Sie haben, desto geringer ist das Risiko für die Entstehung eines Typ-2-Diabetes. Außerdem enthält die Schwarzwurzel viele Vitamine und Mineralstoffe. Dazu gehören verschiedene B-Vitamine, Vitamin C, Kalium für Muskeln, Nervenzellen und Herzrhythmus, Eisen, Phosphor, Kalzium und Kupfer. Eine ordentliche Portion gesunder Substanzen, die unser Körper gut gebrauchen kann. Der hohe Gehalt an Ballaststoffen (17 Gramm per 100 Gramm) fördert zudem eine gute Verdauung.

Verwendung

Bereiten Sie ab und zu Nudeln aus Karotten oder Zucchini zu? Die Schwarzwurzel ist dafür ebenfalls gut geeignet. Außerdem lassen sich Schwarzwurzeln gut im Wok zubereiten, aber kochen in etwas Brühe und wie Spargel servieren geht natürlich auch. Schwarzwurzeln sind oft mit Sand und Erde behaftet, daher sollte man sie gründlich säubern und schälen.

Portulak

Es gibt zwei Arten von Portulak: Sommerportulak und Winterportulak. Glücklicherweise findet dieses vergessene Gemüse immer häufiger den Weg zurück in die Regale. Wenn man in der Geschichte zurückblickt, begegnet man Portulak schon viele Jahre vor Christus. In früheren Zeiten wurde er hauptsächlich als Heilmittel verwendet. Er soll gegen allerlei körperliche Beschwerden helfen: von Hämorrhoiden bis hin zu Magengeschwüren.

Gesundheitsvorteile

Was findet man im Portulak, das ihn einst zu einem heilsamen Gemüse machte? Vitamin A zum Beispiel ist reichlich vorhanden und gilt als starkes Antioxidans. Außerdem enthält Portulak viele B-Vitamine sowie die Mineralstoffe Magnesium für Nerven und Knochen, Mangan für eine gute Leberfunktion, Phosphor, Kalzium für Knochen und Zähne, Kalium, Kupfer und Natrium. Sommerportulak enthält weiterhin die Fettsäure Omega-3, die hauptsächlich in fettem Fisch und nur in wenigen Gemüsesorten vorkommt. Daher ist Sommerportulak auch besonders gut fürs Gehirn. Außerdem haben die guten Inhaltsstoffe in diesen grünen Blättern eine entgiftende Wirkung, die gut für die Leber ist. Als besonderes i-Tüpfelchen ist Portulak reich an vielen Aminosäuren, die dem Körper als grundlegende Bausteine dienen.

Verwendung

Portulak ist ein guter Ersatz für Salat, lässt sich aber auch prima zu Eintopf verarbeiten. Als Smoothie-Beigabe kann man ihn nehmen, allerdings sollte man sich darüber im Klaren sein, dass Portulak einen anderen Geschmack hat, als man ihn vielleicht gewohnt ist.

Radicchio

Radicchio wird auch als roter Chicorée bezeichnet, was nicht ganz stimmt. Echter roter Chicorée sieht aus wie weißer Chicorée, nur dass die Enden nicht gelb, sondern rotviolett sind. Das ist beim Radicchio nicht der Fall; er bildet einen runden festen Kopf, der eher wie Kohl aussieht. Radicchio kommt ursprünglich aus Italien. Wenn man ihn hier kauft, kommt er häufig auch von dort. Dieser schöne „Kohl“ gehört zur Familie der Zichorien und hat ebenfalls einen leicht bitteren Geschmack.

Gesundheitliche Vorteile

Ein weiteres vergessenes Gemüse, das viele Vitamine enthält. Im Radicchio findet man unter anderem die Vitamine A, B, C, E und K. Das sind ganz schön viele Vitamine in einer einzigen Gemüsesorte. Natürlich ist er auch reich an Mineralien. Natrium, Kalium, Eisen, Kalzium, Magnesium, Kupfer, Zink, Selen, Phosphor und Jod sind alle enthalten. Da bekommt man doch Lust, jeden Tag einen ordentlichen Teller voll davon zu essen, um sich mit genügend Nährstoffen zu versorgen.

Verwendung

Einen Salat zubereiten mit diesem Blattgemüse, ist natürlich eine schnelle und einfache Möglichkeit, aber es gibt noch andere Gerichte, die man machen kann. Zum Beispiel ein Risotto mit fein geschnittenem Radicchio. Oder man röstet Radicchioscheiben im Ofen mit Honig, Thymian und etwas Ziegenkäse. In Italien wird dieses wunderbare Gemüse oft in einem Nudelgericht mit geräuchertem oder getrocknetem Schinken zubereitet.


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