Donnerstag, 8. Mai 2014

Mit dem Rauchen aufzuhören ist gut für Körper und Geist


Mit dem Rauchen aufzuhören ist gut für Körper und Geist
(Foto: blizniak / pixabay.com)

Wer mit dem Rauchen aufhört, tut nicht nur etwas für die körperliche Gesundheit. Auch die geistige Gesundheit verbessert der Nikotinverzicht.


Mit dem Rauchen aufzuhören ist zwar nicht gerade leicht, bringt aber der Gesundheit viele Vorteile, wie zahlreiche Studien bestätigt haben. Lunge, Herz und Kreislauf können sich auch nach vielen Jahren Nikotinzufuhr wieder regenerieren und viele Gesundheitsrisiken - COPD, Herzinfarkt, Schlaganfall, Arteriosklerose - können reduziert werden. Wissenschaftler der Universität Washington haben nun in einer aktuellen Studie bewiesen, dass ein Rauchstopp auch für die geistige Gesundheit gut ist.

Nach Rauchstopp weniger Probleme

Die Wissenschaftler studierten die Daten von 4.800 Menschen, die täglich rauchten. Die Personen waren Teil zweier kleiner Untersuchungen in drei aufeinanderfolgenden Jahren. Teilnehmer mit einer Sucht oder mit mentalen Problemen während der ersten Untersuchung hatten nach dem Rauchstopp während der zweiten Untersuchung deutlich weniger Probleme.

Weniger psychische Probleme, Alkohol- und Drogensucht

Bei der ersten Untersuchung hatten 40 Prozent der Teilnehmer eine Stimmungs- oder Angststörung oder hatten sie in der Vergangenheit gehabt. Bei 50 Prozent der Befragten gab es ein Alkoholproblem und bei 24 Prozent eine Drogensucht. Die zweite Untersuchung zeigte, dass 29 Prozent der Teilnehmer, die aufgehört hatten zu rauchen, unter Stimmungsstörungen litt, bei den noch rauchenden Teilnehmern waren 42 Prozent von Stimmungsstörungen betroffen. Über Alkoholprobleme berichteten 18 Prozent der Ex-Raucher und 28 Prozent der aktiven Raucher. Drogenprobleme traten bei 5 Prozent der Ex-Raucher und 16 Prozent der Raucher auf.

Ärzte fragen nicht nach dem Rauchverhalten

»Wenn Menschen wegen psychischer Probleme behandelt werden, fragen Ärzte meist nicht nach dem Rauchverhalten der Patienten. Sie finden es wichtiger, erst die psychischen Probleme in den Griff zu bekommen«, sagt Wissenschaftlerin Patricia Cavazos-Rehg. »Oft dürfen Patienten Zigaretten sogar als Medikation benutzen. Aber wenn ein Patient bereit ist, um die psychischen Probleme anzupacken, ist es auch ein guter Zeitpunkt, um mit dem Rauchen aufzuhören.«
Obwohl der gefundene Zusammenhang nicht ursächlich ist, glaubt Cavazos-Rehg, dass ein Rauchstopp die geistige Gesundheit tatsächlich verbessert. Die Ergebnisse der Studie wurden im Fachjournal Psychological Medicine veröffentlicht.

Quelle: P. A. Cavazos-Rehg, N. Breslau, D. Hatsukami, M. J. Krauss, E. L. Spitznagel, R. A. Grucza, P. Salyer, S. M. Hartz and L. J. Bierut: Smoking cessation is associated with lower rates of mood/anxiety and alcohol use disorders. Psychological Medicine, Feb. 12, 2014. doi: 10.1017/S0033291713003206

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