Freitag, 7. März 2014

Zittern macht schlank


Morgens etwas kälter duschen hilft beim Abnehmen
(Foto: Hans / pixabay.com)

Bewegen hilft, um weißes Fett in braunes Fett umzuwandeln. Braunes Fett verbraucht Energie und unterstützt das Abnehmen. Eine Viertelstunde Zittern vor Kälte hat denselben Effekt.


Sie wollen schlank bleiben oder werden? Duschen Sie kalt, drehen Sie die Heizung ab und suchen Sie die Kälte anstatt das kuschelig warme Sofa. Denn frieren und nicht zuletzt zittern ist jetzt angesagt, um den ungeliebten »Rettungsringen« und dem »Hüftgold« den Garaus zu machen. Zittern Sie sich schlank ist die neue Devise. Das Muskelzittern kurbelt die Fettverbrennung an und sorgt für die Umsetzung von weißen Fettzellen in braune Fettzellen.

Braunes Fett hält uns warm

Säugetiere verfügen über zwei Typen von Fett: braunes und weißes Fett. Weißes Fett speichert Energie und macht uns dick, braunes Fett verbraucht Energie, um Wärme zu erzeugen und den Körper auf Temperatur zu halten und hilft uns Kalorien zu verbrennen. Darum haben beispielsweise Säuglinge und auch Tiere, die sich im Winterschlaf befinden, mehr braunes Fett. Erwachsene mit mehr braunem Fett sind im Durchschnitt schlanker als Erwachsene, die wenig braunes Fett besitzen. Weißes Fett in braunes Fett umzuwandeln, könnte der Entwicklung von Übergewicht entgegenwirken. Weiße Fettzellen befinden sich vor allem an Hüfte und Bauch, braune Fettzellen findet man eher im Schulter- und Nackenbereich. Braunes Fett gilt auch als Schutz gegen Diabetes und Stoffwechselerkrankungen.

Hormone wandeln Fett um

Kälte stimuliert - ebenso wie Bewegung - die Bildung von braunen Fettzellen, aber warum war bisher nicht deutlich. Um das zu ergründen, setzten die Wissenschaftler unter der Leitung von Paul Lee vom »Garvan Institute of Medical Research« in Sydney die Teilnehmer immer kälteren Temperaturen aus, bis sie anfingen, vor Kälte zu zittern. Anschließend wurden Blutproben genommen. So entdeckten die Forscher, dass zwei Hormone freigesetzt werden, wenn die Muskeln zittern: Irisin und FGF21. Im Labor stellte sich heraus, dass diese Hormone weißes in braunes Fett umsetzen können. Mit 10 bis 15 Minuten zittern produzierten die Teilnehmer genauso viel Irisin, wie nach einer Stunde Fahrrad fahren.

Kleine Impulse reichen aus

Die Forscher glauben, dass ihre Entdeckung zu einer neuen Behandlung gegen krankhafte Fettleibigkeit (Adipositas) führen kann. Aber man sollte es nicht gleich übertreiben, raten die Forscher. Beim Frieren ist es wie mit dem Sport: Untrainierte sollten es langsam angehen lassen, damit nicht gleich eine Erkältung die Folge ist. Nur lauwarm duschen, die Heizung zwei Grad herunterschalten oder mal mit einer dünneren Jacke nach draußen gehen. Leichte Impulse reichen schon, um die Fettverbrennung anzustoßen. »Und zweifellos sind Bewegung und gesunde Ernährung immer noch die wichtigsten Faktoren für ein gesundes Körpergewicht und einen gut funktionierenden Stoffwechsel«, meint Lee. Zum Beispiel unterstützen Äpfel, Bananen, Birnen, Zitrusfrüchte, Papaya und auch Fisch die Fettverbrennung enorm. Die Ergebnisse der Studie wurden im Fachjournal »Cell Metabolism« veröffentlicht.


Quelle: Paul Lee, Joyce D. Linderman, Sheila Smith, Robert J. Brychta, Juan Wang, Christopher Idelson, Rachel M. Perron, Charlotte D. Werner, Giao Q. Phan, Udai S. Kammula, Electron Kebebew, Karel Pacak, Kong Y. Chen, Francesco S. Celi: Irisin and FGF21 Are Cold-Induced Endocrine Activators of Brown Fat Function in Humans. Cell Metabolism - 4 February 2014 (vol. 19, Issue 2, pp. 302-309), DOI: 10.1016/j.cmet.2013.12.017

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