Donnerstag, 28. November 2024

Wann wir essen ist wichtig für die Gesundheit

Der Zeitpunkt der Mahlzeiten ist wichtig für die Gesundheit (Foto: pixabay.com)


Eine Studie zeigt, dass die Aufnahme von mehr als 45 Prozent der täglichen Kalorien nach 17 Uhr den Blutzuckerspiegel ungünstig beeinflusst und schädliche Folgen für die Gesundheit haben kann.

 

Die meisten Bundesbürger essen abends um 18 oder 19 Uhr zu Abend. Im internationalen Vergleich ist das immer noch recht früh. In Südeuropa beginnt man oft erst gegen 20.30 Uhr mit dem Abendessen. Aber das ist vielleicht ungünstig. Eine neue Studie zeigt nämlich, dass der Zeitpunkt einer Mahlzeit, entscheidend für die Gesundheit ist. Darum lautet die Empfehlung: Je früher am Tag, desto besser.

Vor 17 Uhr

Obwohl schon immer behauptet wurde, dass eine leichte und frühe Abendmahlzeit gesünder ist, hat eine Studie dies nun wissenschaftlich untermauert. Die Studie zeigt, dass der Verzehr von mehr als 45 Prozent der täglichen Kalorien nach 17 Uhr mit einem Anstieg des Glukosespiegels verbunden ist. Und das kann schädliche Auswirkungen auf die Gesundheit haben, unabhängig von Gewicht und Körperfettanteil einer Person. „Ein hoher Blutzuckerspiegel über einen längeren Zeitraum kann zu verschiedenen gesundheitlichen Problemen führen“, sagt Díaz Rizollo, Expertin für Obesitas, Diabetes und Alterung. „Man denke an ein erhöhtes Risiko für Typ-2-Diabetes, ein erhöhtes Risiko für Herz- und Gefäßschäden und eine Zunahme chronischer Entzündungen, die Schäden am Herz-Kreislauf-System und beim Stoffwechsel verschlimmern.“

Die Studie

An der Studie nahmen 26 übergewichtige Teilnehmer im Alter zwischen 50 und 70 Jahren mit Prädiabetes - einer Vorstufe des Diabetes - oder Typ-2-Diabetes teil. Die Teilnehmer wurden in zwei Gruppen eingeteilt: Frühesser, die den Großteil ihrer Kalorien vor dem Abend zu sich nahmen, und Spätesser, die 45 Prozent oder mehr ihrer Kalorien nach 17 Uhr zu sich nahmen. Beide Gruppen erhielten die gleiche Menge an Kalorien und die gleichen Nahrungsmittel, jedoch zu unterschiedlichen Zeiten. Die Teilnehmer nutzten eine mobile App, um ihre Mahlzeiten zu dokumentieren.

Glukose wird am Tag besser verarbeitet

Das wichtigste Ergebnis der Studie ist, dass die späten Esser eine schlechtere Glukosetoleranz hatten, unabhängig von ihrem Gewicht oder ihrer Ernährung. Rizzolo erklärt, dass der Körper nachts nur begrenzt in der Lage ist, Zucker zu verarbeiten. „Das liegt daran, dass die Insulinproduktion abnimmt und die Empfindlichkeit unserer Zellen gegenüber Insulin durch unseren Schlaf-wach-Rhythmus verringert wird. Dieser zirkadiane Rhythmus wird durch eine innere Uhr im Gehirn gesteuert, die auf Tages- und Nachtzeiten abgestimmt ist“, so die Wissenschaftlerin.

Der Zeitpunkt des Essens ist entscheidend

Die Ergebnisse sind ein echter Meilenstein. Bisher dachten Experten, dass der wichtigste Nachteil des späten Essens in der Gewichtszunahme liegt. Dies wurde auf die Tatsache zurückgeführt, dass die Menschen am Abend eher ungesunde Nahrungsmittel wählen. Sie essen dann zum Beispiel mehr verarbeitete Lebensmittel, weil die Hormone, die Hunger und Sättigung regulieren, durcheinandergeraten, wenn man tagsüber nicht genügend isst. Diese Studie zeigt nun, dass der Zeitpunkt der Mahlzeiten an sich einen negativen Einfluss auf den Glukosestoffwechsel haben kann, unabhängig von der Kalorienmenge, die man über den Tag verteilt zu sich nimmt, und unabhängig von Gewicht oder Körperfett.

Gut eingeteilte Ernährung

Die Studie unterstreicht, wie wichtig eine gut geplante Ernährung für eine optimale Gesundheit ist. „Bisher drehten sich die persönlichen Ernährungsentscheidungen hauptsächlich um zwei Fragen: wie viel wir essen und welche Nahrungsmittel wir wählen“, so Rizzolo. „Mit dieser Studie wird ein neuer Faktor für die kardiometabolische Gesundheit immer relevanter: der Zeitpunkt, an dem wir essen.“

In Anbetracht der geringen Zahl der Studienteilnehmer ist Vorsicht geboten: Es sind daher weitere Studien erforderlich, um das Thema besser zu verstehen. Dennoch empfiehlt Rizzolo, vor allem tagsüber zu essen, wenn unser Körper Glukose besser verarbeiten kann. Außerdem sollte die größte Kalorienzufuhr des Tages beim Frühstück und Mittagessen erfolgen und nicht beim Abendessen. Rizzolo empfiehlt außerdem, stark verarbeitete Lebensmittel, Fast Food und kohlenhydratreiche Speisen zu meiden, besonders am Abend.

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