Sonntag, 7. März 2021

Hormonelle Verhütung kann Risiko für bakterielle Zahnfleischentzündung erhöhen



Hormonelle Verhütungsmittel wie Pille, Spritze oder Implantate scheinen das Risiko für Zahnfleischentzündungen zu erhöhen. Das kann langfristig zu Zahnfleischschwund und Zahnverlust führen.

Mehr bakterielle Zahnfleischentzündungen

Die Anwendung hormoneller Verhütungsmittel ist mit einem erhöhten Risiko für Thrombose und Herz-Kreislauf-Erkrankungen verbunden. In den letzten Jahren wurde immer deutlicher, dass die Anwendung auch die Mundgesundheit beeinträchtigen kann. Frauen, die die Pille einnehmen, scheinen ein höheres Risiko für eine bakterielle Zahnfleischentzündung, medizinisch Parodontitis, zu haben.

Pille am häufigsten verwendet

Die Wissenschaftler sahen sich für ihre Übersichtsarbeit Studien an, die den Zusammenhang zwischen Zahnfleischentzündungen und der Verwendung hormoneller Verhütungsmittel erforscht haben. Insgesamt wurden 18 Studien für die qualitative Analyse verwendet. Fünf davon waren auch für eine quantitative Analyse geeignet. Die Frauen in den Studien benutzten überwiegend die Pille. In einer Reihe von Studien wurde auch eine Verhütungsspritze oder ein Implantat verwendet.

Häufiger Gingivitis

Frauen, die hormonelle Verhütungsmittel benutzten, litten häufiger an einer Gingivitis, bei der die Haftung des Zahnfleisches (parodontale Haftung), ein Maß zur Bestimmung des Schweregrades der Parodontitis, zurückgegangen war. Das erleichtert es Bakterien, sich anzusiedeln und die Zähne sitzen zudem weniger fest im Zahnfleisch verankert.

Die analysierten Studien verwendeten unterschiedliche Maßeinheiten, was einen Vergleich erschwerte. Allerdings zeigten 15 der 18 Studien einen Zusammenhang zwischen der Verwendung von hormonellen Verhütungsmitteln und dem Schweregrad der Zahnfleischentzündung. Außerdem gibt es eine biologische Erklärung für den gefundenen Zusammenhang. Sexualhormone spielen eine Rolle bei den Entzündungsreaktionen, die im Zahnfleisch auftreten können. Östrogen kann den Kollagenstoffwechsel im Zahnfleisch beeinflussen und Progesteron beeinflusst die Durchlässigkeit der Mundschleimhaut.

Weitere Forschungen nötig

Die Wissenschaftler weisen darauf hin, dass die derzeit verfügbaren Studien auf einen Zusammenhang zwischen der Verwendung von Verhütungsmitteln hinweisen. Allerdings sind die Studien klein, so dass größere Studien erforderlich sind, um diese Ergebnisse weiter zu überprüfen. Trotzdem sollten Frauen, die hormonell verhüten, vorbeugend auf eine besonders gute Mundhygiene achten und auf Anzeichen einer Zahnfleischentzündung, wie Zahnfleischbluten, Schmerzen und Mundgeruch achten.

 

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